Haan Gaststätte "Speckstübchen": Das Insolvenzverfahren ist eröffnet
Haan · Nicht mal ein Jahr lang haben die letzten Pächter der Gaststätte "Speckstübchen", Kaiserstraße 31, durchgehalten, da war es auch schon wieder vorbei. Jetzt ist die Traditionsgaststätte im Herzen Haans wieder zu haben - Verpächterin Gertrud Beckmann sucht über einen Immobilienanbieter im Internet Interessenten. Das Insolvenzverfahren wurde nach Angaben des Onlineportals "Insolvenzbekanntmachungen.de" des Justizministeriums NRW am 1. Juli um 8.30 Uhr offiziell eröffnet.
Erst am 1. August 2015 hatte das "Speckstübchen" wieder eröffnet. Die beiden Betreiber planten damals ein Gasthaus mit bodenständiger, bergischer Küche. Nun läuft gegen sie das Insolvenzverfahren, das auch auf Facebook Thema war. Am 30. April schrieben die Betreiber auf ihrer Facebookseite, dass "die ersten Monate in diesem Jahr nicht sehr berauschend gewesen sind und nicht sehr viel Umsatz gebracht haben" und dass es zu Zahlungsverzügen kommen werde. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie wohl auch noch Hoffnung, der Betrieb bliebe zunächst geöffnet. Nach der Schließung ist aber klar: Die Gaststätte braucht einen neuen Pächter
Interessenten bekämen laut Immobilienanzeige 220 Quadratmeter Gesamtfläche, davon 110 Quadratmeter Gastraum und müssten dafür 2300 Euro Pacht im Monat aufbringen - zuzüglich 300 Euro Nebenkosten. Die zentrale Lage macht den Standort attraktiv.
Die Gaststätte wurde von Fritz Löbe, Großvater von Gertrud Beckmann, im Jahr 1937 übernommen, feiert im kommenden Jahr also 80. Geburtstag, und ist seither in Familienbesitz. Ihren Namen hat sie jedoch nicht etwa deshalb, weil dort rustikale Küche mit viel Speck serviert wurde. Der Vater von Gertrud Beckmann, Paul Löbe, ein echtes Haaner Urgestein und nicht gerade schlank, hatte von Freunden und Kollegen den Spitznamen ,Speck' erhalten. Aus der Bemerkung der Gäste, "dann geht ihr zum Speck rüber ins Stübchen" entstand dann der Name "Speckstübchen".
Vor rund neun Jahren wurden die Räume mit neuer Küche und Terrasse kernsaniert. Die Küche muss laut Inserat käuflich übernommen werden.
