Haan Zur Erzieherin geboren

Haan · Gabriele Vömel geht nach 23 Jahren als Leiterin des evangelischen Kindergartens in Gruiten in den Ruhestand.

 Viele Kinder und Eltern sagten Kita-Leiterin Gabi Vömel (Mitte) Lebewohl. Auch Oke (3 Jahre, links) und Erik (6).

Viele Kinder und Eltern sagten Kita-Leiterin Gabi Vömel (Mitte) Lebewohl. Auch Oke (3 Jahre, links) und Erik (6).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Zum Abschied gab es von den Kindergartenkindern eine mit bunten Bildern liebevoll bemalte Glasschüssel. „Ich weiß, wieviel Arbeit darin steckt“, kommentierte Gabriele Vömel gerührt das Geschenk. „Wieviel denn?“ fragte einer ihrer Schützlinge forsch nach – und sorgte damit für gelöstes Lachen unter den Gästen. Beim einen oder anderen mag das womöglich den sprichwörtlichen Kloß im Hals verhindert haben. Denn Anlässe wie diese sind schließlich oft auch mit Wehmut verbunden: 30 Jahre lang hatte Gabriele Vömel als Erzieherin im Kindergarten der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Gruiten – seit 1. Januar 2019 Gruiten-Schöller – gearbeitet, und seit 1996 die Einrichtung am Heinhauser Weg geleitet. „Mit viel Herz“ habe sie diese Aufgabe ausgefüllt, betonte Pastor Hanno Nell gestern Morgen beim Familiengottesdienst in der Kirche im Dorf. „Du warst Seelsorgerin für Kinder und Eltern“, würdigte er Vömels Arbeit vor den zahlreichen Familien, die in das kleine Gotteshaus geströmt waren – und die künftige Ruheständlerin auch in ihre Fürbitten einschlossen. „Wo ich gehe, bist Du da“, sangen Groß und Klein für die scheidende Kita-Leiterin.

Und viele Gottesdienstbesucher zogen nach dem Schlusssegen weiter zur eigentlichen Abschiedsfeier in den Kindergarten am Dorfanger. Dort dankten weitere Weggefährten der 61-Jährigen. Sie sei „zur Erzieherin geboren“, zollte ihr das Presbyterium das wohl größtmögliche Lob, Kolleginnen hoben ihre „Besonnenheit gegenüber den Eltern“ und ihre Verlässlichkeit im Umgang mit der Belegschaft hervor. Ohne Furcht habe sie sämtliche Herausforderungen angepackt und neue Ideen eingebracht – und in all den Jahren kaum einen der freitags stattfindenden Kindergottesdienste versäumt. Natürlich durfte auch ein inbrünstig vorgetragenes Ständchen von Kindern und Erzieherinnen nicht fehlen.

1958 in Haan geboren ließ sich Gabriele Vömel an der Fachschule für Sozialpädagogik in Mettmann zur Erzieherin ausbilden. Nach einem Anerkennungsjahr in Düsseldorf bei der Arbeitsgemeinschaft zur Verbesserung der Umwelt arbeitete sie von 1978 bis 1981 im städtischen Kinderheim „Der Waldhof“ in Remscheid. In der evangelisch-reformierten Gruitener Kirchengemeinde ist sie im Presbyterium engagiert – ebenso wie zuvor auch ihr Ehemann Wolfgang.

„Ich werde weiterhin helfen, wo ich kann“, versprach Gabriele Vömel, während die Kinder auf dem Außengelände um sie herumtollten. Diesen Trubel werde sie vermissen, gestand sie. Lebhaft wird es in ihrem Umfeld aber weiterhin zugehen – dafür sorgt schließlich ihre große Familie mit Kindern und Enkeln. Auch auf die „gelungenen Feste“ blicke sie gern zurück, sagte sie. „Eine Ära geht zu Ende“, fasste Pastor Hanno Nell zusammen. Die Nachfolge wird ihre Kollegin Sandra Druve antreten. „Sie soll ihre Werte, die sie hat, beibehalten“, gab Vömel ihr mit auf den Weg. Wie sie selbst sei auch Druve eine „Kämpferin für die Kinder.“ Ein Glas der guten Wünsche bekam Gabriele Vömel vom Elternrat. Einen lang gehegten Wunsch verriet sie am Rande der Abschiedsfeier schon einmal: „Auch mal außerhalb der Schulferien zu verreisen.“ Mögliche Ziele sind dabei die Kanareninsel La Gomera und die Berge.

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