Haan Frühstücks-Treffen nimmt Abschied vom Gymnasium

Haan · Das 88. Frühstücks-Treffen fand voraussichtlich zum letzten Mal in den Räumen des Gymnasiums Adlerstraße statt, ein neuer Treff wurde noch nicht bekannt gegeben. "Für 30 Jahre war die Aula ein beliebter Veranstaltungsort", schreibt Uta Dittrich vom Veranstalterteam: "So reisten auch diesmal etwa 270 Besucher aus Haan und umliegenden Städten an." Nach einer kurzen Begrüßung bedankte sich Moderatorin Ute Rentrop bei Hausmeister Eberhard Salinger mit einem Präsent, 30 Jahre lang wurde unter seinen Händen die Aula zum festlichen Raum umgestaltet. Dabei sei es stets gelungen, die vielen Meinungen in einem stimmigen Paket von Gestaltung und Vorschrift unterzubringen.

"Zwischen Stille und Stress" lautete das Thema der Theologin und Autorin Bärbel Wilde aus Lüdenscheid. Die zum Jahresende sich ausbreitende, stressbeladene Weihnachtszeit ließ die Referentin in kurzen Versen aufleben. Ein Schmunzeln ging durch die Reihen und ließ vermuten, dass die Besucher nur zu genau wussten, was mit Stress vor dem Fest gemeint war. So wie Stress als leistungssteigernd und durchaus als belebend empfunden werden kann, kann ein Zuviel an Hektik auch negative Folgen haben. Wo nur noch alle etwas von einem wollen, will man schließlich selbst nicht mehr. Der Körper rebelliert, Burn-out mit seinem bekannten Krankheitsbild ist die Folge. So wie Stress als ein Zuviel erlebt werden kann, kann aber auch Stille durchaus als belastend empfunden werden. Zunehmend fühlen sich Menschen ausgegrenzt, empfinden sich als nicht gebraucht und können mit ihrem Leben nichts anfangen. Von deren Klage "Ich halte die Stille nicht mehr aus" bis hin zum Bore-out, dem Krankheitsbild für Langeweile, ist es oft nur ein kleiner Schritt, so Wilde. Gott den Mittelpunkt unseres Lebens zu überlassen, könnte hilfreich sein und das Leben in der Waage halten. Vier Musiker der Familie Brockhaus aus Hilden sorgten für eine entspannte Atmosphäre.

(RP)
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