Feuerwehrgerätehaus Gruiten Teilschließung nicht ausgeschlossen

Haan · Die Mängel bei der Unterbringung der Feuerwehr in Gruiten waren ein heißes Thema im Feuerschutz-Ausschuss: Die Stadt kündigte den Neubau des Gerätehauses jetzt für 2024 statt wie zuletzt 2025 an.

 Mängel in Sachen Arbeitsschutz gibt es beim alten Feuerwehrgebäude in Gruiten nicht erst seit heute.

Mängel in Sachen Arbeitsschutz gibt es beim alten Feuerwehrgebäude in Gruiten nicht erst seit heute.

Foto: Feuerwehr Haan, Mirco Braunheim

Der dringend benötigte Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses Gruiten soll nun doch nicht an die  Aufstockung des Feuerwehrgebäudes in Haan gekoppelt werden. Im Ausschuss für Feuerschutz und Ordnungsangelegenheiten kündigte die Technische Dezernentin Christine Petra Schacht jetzt für die Stadtverwaltung an, die Vorhaben getrennt voneinander betrachten zu wollen. Gleichwohl solle die Planung in beiden Fällen an ein und dasselbe externe Büro vergeben werden – was unter anderem dem Personalmangel bei der Stadtverwaltung geschuldet ist. Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bau hatte die Dezernentin in der Woche zuvor noch angekündigt: „Wir werden das Gerätehaus Gruiten und das Projekt ,Aufstockung und Umbau der Feuerwache Haan‘ ab sofort parallel laufen lassen.“ Koordinieren sollte die Planungen eine Architektin aus dem Bereich Gebäudemanagement. Als Zeitrahmen für die Fertigstellung war im Planungsausschuss noch eine Spanne bis zum Jahr 2025 genannt worden, jetzt hieß es, als Termin werde 2024 angepeilt.

Meike Lukat (WLH) wertete die Änderungen als Erfolg ihres „Brandbriefs“ vom 18. Mai, in dem die WLH der Stadt vorgeworfen hatte, bei Bauprojekten „falsche Prioritäten“ gesetzt zu haben. Gleichwohl kritisierte sie, dass der jetzige Bericht im Ausschuss „wieder nur mündlich vorgetragen wurde“. Sie forderte erneut „eine schriftliche Stellungnahme mit klar nachvollziehbarer Zeitachse der Projektumsetzung“. Auch Bernd Stracke (SPD) und Folke Schmelcher (CDU) mahnten eine vernünftige schriftliche Verwaltungsvorlage an.

Ärger zog sich die WLH-Politikerin zu, als sie ihren harschen Umgangston unter anderem damit begründete, sie wolle die Verwaltung „zwingen“, endlich schnellstmöglich die Ratsbeschlüsse zu diesem Projekt für Gruiten umzusetzen.

„In meinem Ausschuss wird niemand zu etwas gezwungen“,  rief der Vorsitzende Tobias Kaimer (CDU) und forderte Lukat auf, sich zu mäßigen. „Egal, wie kontrovers diskutiert wird –  so ein Verhalten geht gar nicht“, erläuterte Kaimer nach der Sitzung im Gespräch mit unserer Redaktion seine lautstarke Zurechtweisung. Lukat wiederum  verteidigte ihre Wortwahl damit,  „Gefahr abwenden“ zu wollen. Es gehe schließlich nicht um irgendeine Garage, sondern um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr Gruiten.

Die Unfallkasse NRW hatte die Situation rund um das Gruitener Gerätehaus bereits 2015 und in den Jahren zuvor bemängelt. In seiner Stellungnahme zum Brandschutzbedarfsplan der Stadt Haan wies auch der Kreis Mettmann 2015 auf die „kurzfristig zu beseitigende räumliche Situation“ hin.

Feuerwehrchef Carsten Schlipköter nannte jetzt erneut als ein großes Problem,  dass Spinde der Einsatzkräfte unmittelbar neben den rangierenden Fahrzeugen platziert seien.

SPD-Fraktionsvorsitzender Stracke wollte in diesem Zusammenhang wissen, ob denn befürchtet werden müsse, dass Teile des Feuerwehr-Gerätehauses arbeitsschutzbedingt sogar geschlossen werden müssten. Schlipköter reagierte zurückhaltend, schloss diese Möglichkeit aber nicht aus.

Bürgermeisterin Bettina Warnecke relativierte das umgehend: Konkrete Gefahr bestehe momentan nicht, betonte sie. Und sie wolle solche Behauptungen auch nicht wieder „in Facebook lesen müssen“.

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