Zehnter Zitatstein Emil-Barth-Projekt in Haan schreitet voran

Haan · Das Projekt „Emil Barth auf Schritt und Tritt“ bekommt seinen zehnten Zitatstein – vor dem öffentlichen Bücherschrank an der Friedrichstraße.

Das Emil-Barth-Zitat am Brunnen ist ausgesprochen beliebt in Haan. Jetzt kommt ein weiteres hinzu.

Foto: Wolf de Haan

Das Haaner Kunstprojekt „Emil Barth auf Schritt und Tritt“ bekommt einen weiteren Zitatstein. Es ist der zehnte seiner Art inklusive des Barth-Zitats am Brunnen Alter Markt. Das nächste Barth-Zitat des literarischen Kunstprojekts von „wolf de haan“ (hinter dessen Namen sich der Künstler Wolfram E. Schneider-Mombaur verbirgt) ist ebenfalls an einem häufig besuchten Ort in der Innenstadt eingeplant: vor dem öffentlichen Bücherschrank auf der Friedrichstraße.

Auch dieser Zitatstein wurde (wie bereits jene vor dem Anna Lena-Haus und an der Kaiserstraße) von der Kultur- und Sozial-Stiftung der Stadt-Sparkasse Haan gefördert. „Kunst und Kultur in ihren vielfältigen Möglichkeiten wird mit diesem Projekt unterstützt und den Menschen in Haan nähergebracht“, erklären Walter Drennhaus, Vorsitzender des Kuratoriums der Kulturstiftung und Mark Krämer, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung der Stadt-Sparkasse Haan, das Engagement.

An dem von lesebegeisterten Haanern häufig besuchten Bücherturm steht ein Zitat aus Barths „Der Wandelstern“, das Schneider-Mombaur zufolge im übertragenen Sinn nicht passender sein könnte:

„Vor glücklicher Erregung konnte ich den Kasten kaum öffnen: Welten von Druckwerken barg er mir!“ Es stammt aus „Der Wandelstern“, Kapitel VIII („Der Musenjünger“). Dort beschreibt er die Freude am Weihnachtstag über seinen ersten Druckkasten.

An anderer Stelle heißt es bei Barth: „Ich nahm jetzt meine Zuflucht zum Lesen, einer Kunst, zu der ich, seit ich buchstabieren konnte, die größte Freude gehabt, die mich aber jetzt mit einer wahren Liebeswut ergriff.“

So zu lesen ist es in „Der Wandelstern“ (1939) – eine seiner beiden großen Kindheitserzählungen und zugleich Sittengemälde (neben „Das verlorene Haus“, 1936) über seine Heimatstadt Haan.

Das Zitat belegt „wolf de haan“ zufolge die bereits in jungen Jahren besondere Beziehung von Emil Barth zur Sprache, dem Schreiben und seinem späteren Weg als Autor, Mitglied des PEN-Zentrums der BRD und Mitbegründer der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

„Nach vielen Dekaden des Vergessens erhält Emil Barth mit diesem weiteren Zitatstein ,auf Schritt und Tritt‘ eine angemessene Erinnerung und Sichtbarkeit im Stadtbild“, betont der Künstler.

(RP)