Kommentar Ein Trauerspiel als Endlos-Schleife
Und täglich grüßt das Murmeltier“ ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1993. Bill Murray spielt darin einen Wetteransager, der in einer Zeitschleife festsitzt und denselben Tag immer wieder erlebt.
Ein bisschen wie er dürfte sich auch Dagmar Formella fühlen. Seit nunmehr eineinhalb Jahren versuchen Staatsanwaltschaft und das Rechnungsprüfungsamt des Kreises Mettmann nun bereits, Material auszuwerten, das die Vorwürfe belegen soll, die ehemalige Erste Beigeordnete der Stadt Haan habe ihren Posten ausgenutzt, um sich persönliche Vorteile zu verschaffen.
Und ein Ende dieses Trauerspiels ist nach wie vor nicht in Sicht: Ihren Job ist die Verwaltungs-Expertin ohnehin los – auch wenn ihre Abwahl politische Gründe hatte und nicht im Zusammenhang mit den Ermittlungen stehen soll. Also geht es für die frühere Spitzenbeamtin vor allem darum, ihren Ruf zu schützen bzw. nach den Anschuldigungen wieder herzustellen.
Von „erdrückender Beweislage“, wie es in der Diskussion anfangs immer mal wieder hieß, kann inzwischen jedenfalls vermutlich keine Rede mehr sein. Formellas Anwalt wertet die Dauer als Zeichen für die Unschuld seiner Mandantin. Doch was ist das alles wert, wenn das Verfahren so lange dauert, dass am Ende gar keiner mehr weiß, worum es überhaupt ging?
