Musikschule Haan Ein ganz besonderer „Schnuppertag“

Haan · Warum der „Tag der offenen Tür der Musikschule“ diesmal sowohl für die Kinder als auch die Musiklehrer ganz außergewöhnlich war, zeigt dieser Erlebnisbericht.

 Eine typische Szene beim Tag der offenen Tür der Musikschule Haan: Bela testet die Gitarre mit Lehrer Markus Grau.

Eine typische Szene beim Tag der offenen Tür der Musikschule Haan: Bela testet die Gitarre mit Lehrer Markus Grau.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Schon bevor in der Musikschule Haan der erste Tag der offenen Tür nach den Beschränkungen der Corona-Pandemie an den Start geht, ist das Forum im Dieker Carré bereits voll besetzt. „Ich freue mich, dass wir einerseits heute hier zusammengekommen sind, und andererseits auch wieder den normalen Betrieb aufnehmen können“, sagt zur Begrüßung Thomas Krautwig, Leiter der Musikschule Haan. Drei Darbietungen, ein Auftritt der Band New Generation, musikalische Früherziehung sowie die Mitmach-Aktion Gesang, repräsentieren exemplarisch das musikpädagogische Angebot der Musikschule.

Mit den Songs „Beggin``“ von Maneskin, Eric Claptons „Change The World“ sowie „Still Breathing“ von Green Day beweist New Generation mit Phil (Schlagzeug), Jannis (Gitarre), Emilia (Gesang), Annika (Gesang) sowie Can (Gesang und Keyboard), die von den Dozenten Jörn Schumann am Bass und Bert Smaak als „Rhythmus-Souffleur“ Unterstützung erhalten, dass der 15- bis 18-jährige Nachwuchs bereits wieder über ein gutes Gefühl für ein Zusammenspiel verfügt, zumal Can erst seit einem halben Jahr dabei ist. „Es ist einfach schön, super cool auch wieder auf der Bühne zu stehen, und wir freuen uns bereits auf unser erstes richtiges Konzert nach Corona, hier am 8. Juni“, sagt Annika. Mit bunten Vogelkappen auf den Köpfen präsentieren die Kinder der Musikalischen Früherziehung, die Janika Löttgen leitet, zu Musik eine quirlige Choreografie, die an eine ausgelassene Vogelhochzeit erinnert.

„Aber ich möchte nicht“, protestiert ein Kind, als Silvia Lamprecht das Publikum im Saal zum Mitsingen animiert. Alle anderen, Erwachsene wie Kinder sind vom gemeinsamen Singen begeistert und manche sind tatsächlich verwundert, wie aus dem einfachen Lied schließlich ein vierstimmiger Kanon entsteht. Wegen der Möglichkeit, Instrumente ausprobieren zu können, ist Manfred Müller mit seiner Tochter Lea zum Tag der offenen Tür gekommen. „Ich weiß noch nicht genau, entweder Geige oder Klavier“, sagt die Sechsjährige etwas zaghaft. „Wir sind eine sehr musikalische Familie, meine Frau spielt Querflöte, ich Klavier und Gitarre, und bei uns wird jeden Morgen gesungen, da ist Lea sofort dabei“, erklärt der Haaner. Sicherlich wird der „Schnuppertag“ nicht nur Leas Entscheidung erleichtern helfen, denn die Dozentinnen und Dozenten stehen auch für individuelle Beratungsgespräche bereit.

„Es macht wieder total Spaß, als die Band gespielt hat, habe ich intensiv gespürt, was man die vergangenen zwei Jahre während der Corona-Beschränkungen verpasst hat“, sagt Anke Lepper, Dozentin für Gitarre, musikalische Früherziehung und im OGS-Einsatz. Die zwei Jahre Online-Unterricht empfand sie als extrem anstrengend. „Wir mussten uns mühsam einarbeiten, schließlich sind wir alle keine Medien-Profis“, sagt sie, die manchmal auch eine verlässliche Reaktion ihrer Schüler vermisste, etwa wenn sie zwölf  Kinder via Bildschirm bei der Stange halten musste: „Viele Eltern haben mir bestätigt, der digitale Unterricht sei ein  wichtiger Fixpunkt für die Kinder gewesen, aber jetzt ist es schön, alle wieder vor sich zu sehen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort