Haan Druse-Infektion: Rodeo ist abgesagt

Haan · Auf der Quarterhorse-Ranch in Gruiten ist ein Pferd erkrankt.

Weil es einen bestätigten Fall einer Druse-Infektion auf der Gruitener Quarterhorse-Ranch am Hermgesberg gibt, steht der Reitstall derzeit unter Quarantäne. Kein Pferd darf das Gelände verlassen, kein Tier von außerhalb auf das Areal. Deshalb hat es in den letzten Wochen auch keine Lehrgänge gegeben. Und das für den 30. Juni geplante Rodeo ist abgesagt worden.

"Der erkrankte Wallach ist seit dreieinhalb Wochen fieberfrei", sagte Mitgeschäftsführerin Petra Maey gestern gegenüber der RP. Über das Ende der Quarantäne-Maßnahmen wird aber der Tierarzt entscheiden. Zum Glück blieb es bei einem Krankheitsfall; 50 Tiere sind auf der Quarterhorse-Ranch untergebracht. In der Quarantäne-Zeit durften die gesunden Pferde weiter auf die Weide. Alle Einstaller wurden frühzeitig über den Krankheitsfall informiert. "Wir können es zwar nicht verbieten, aber haben an die Vernunft appelliert, auf Ausritte zu verzichten. Das gilt natürlich auch für die Teilnahme an Turnieren", heißt es auf der Homepage der Quarterhorse-Ranch.

Die Druse-Krankheit ist nicht mehr meldepflichtig. Deshalb war das Kreisveterinäramt auch nicht eingeschaltet, erklärte Kreissprecherin Tanja Henkel auf Anfrage der Rheinischen Post.

Druse wird durch ein Bakterium ausgelöst. Die Inkubationszeit beträgt drei bis 14 Tage. Sie ist hoch ansteckend und für die betroffenen Pferde sehr beschwerlich. Typischerweise vereitern die Lymphknoten, bis sie aufbrechen. Unter medizinischer Behandlung werden betroffene Tiere aber normalerweise wieder vollständig gesund. Die Ansteckungsgefahr ist auch deshalb so hoch, weil die Verbreitung nicht nur von Tier zu Tier stattfindet, sondern auch über kontaminierte Gegenstände oder, etwa beim Versorgen, durch den Menschen. Zudem können Tiere "Überträger" sein, die selbst gesund bleiben, aber das Bakterium in sich tragen.

Quarterhorses stellen mit mehr als 4,6 Millionen registrierten Pferden die zahlmäßig größte Pferderasse der Welt. Der landwirtschaftlich geführte Hof Gut Hermgesberg ist seit 1963 im Besitz der Familie Kaldemorgen. Seit 1. November 2017 wird der Hof als GbR geführt von Karoline Kaldemorgen, Petra Maey und Kevin Schimanski. Im Sommer haben die Pferde 24 Stunden Weidegang. Stuten und Wallache stehen getrennt, es gibt eine "Rentnerweide" und auch eine für kranke Tiere. Zum Areal gehören zwei Reithallen, ein Außenplatz und ein Roundpen.

(-dts)
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