Haan Donaldson baut neue Produktlinie auf

Haan · Einen mehrstelligen Millionenbetrag investiert die Firma in einen Reinraum für besonders hygienische Bedingungen.

 Blick auf die Donaldson-Filterproduktion unter Reinraum-Bedingungen.

Blick auf die Donaldson-Filterproduktion unter Reinraum-Bedingungen.

Foto: Staschik

Um Kunden aus der pharmazeutischen und der Nahrungsmittelindustrie besonders saubere Filter anbieten zu können, baut die Haaner Firma Donaldson jetzt eine neue Produktionslinie auf. Herzstück dieser Linie ist ein so genannter Reinraum, in dem die Produkte unter äußerst strengen hygienischen Bedingungen hergestellt werden. Gestern feierten Unternehmungsleitung, Mitarbeiter und Ehrengäste wie Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke, Wirtschaftsförderer Elmar Juenemann und der stellvertretende Landrat Michael Ruppert (FDP; zugleich Mitglied des Stadtrats) die Fertigstellung der neuen Anlage.

Für alle galt allerdings: Betreten verboten. Denn jeder Besucher hätte in seiner Alltagskleidung den Reinraum sofort verkeimt. Schutzanzug, Kopfbedeckung, Handschuhe und Mundschutz und sorgfältige Handdesinfektion sind für die Beschäftigten daher während der gesamten Arbeitszeit Pflicht. Selbst Papier gilt als zu schmutzig, um es im Reinraum zu verwenden. Die Dokumentation erfolgt papierlos. Und 54 Aggregate sorgen in dem durch Schleusen gesicherten Bereich dafür, dass die Luft dort alle 45 Sekunden ausgetauscht wird.

Rund 160 Mitarbeiter beschäftigt die amerikanische Firma Donaldson in Haan. Die Besonderheit des Standorts: Neue Produkte werden hier nicht nur entwickelt, sondern auch hergestellt und vertrieben. Auch die neue "Reinraum-Filterproduktionslinie" ist eine Haaner Innovation. Darüber zeigte sich Bürgermeisterin Warnecke in ihrer Ansprache besonders erfreut: "Wenn ich höre, von Haan in die Welt, dann ist das ein toller Satz."

Seine Wurzeln hat das Unternehmen in der Produktion von Filtern für die Automobilindustrie. Beständig wurde das Sortiment ausgeweitet. Die Lebensmittel- und Pharmaindustrie gilt dabei als besonders anspruchsvoll, geht es doch um Hygiene und Verträglichkeit, für die im Herstellungsprozess auch Filter sorgen. Sie vermögen nicht nur, verunreinigende Partikel herauszufiltern, sondern auch Bakterien und Viren. "Wenn es Ihnen schmeckt und Ihnen bekommt, dann haben wir alles richtig gemacht", sagte Donaldson-Manager Stefan Löbbert schmunzelnd.

Fünf verschiedene Filter aus unterschiedlichen Materialien umfasst das neue Programm. Verwendet werden dafür beispielsweise Teflon oder das als Verpackungsmaterial für Lebensmittel bekannte Polypropylen. Eine ebenfalls in Haan entwickelte, spezielle Form sorgt dafür, dass die Filter besonders stabil sind und eine lange Lebensdauer haben. Verschiedene Filtergrößen und Adapter, um sie in Produktionsanlagen einzusetzen, machen daraus eine variantenreiche Linie unter der Bezeichnung "LifeTec Line". Sie ist "ein drittes Standbein" für das Unternehmen, sagte Geschäftsführer Heiner Carstensen, und die Firma Donaldson verspricht sich davon einen großen Erfolg. Immerhin investierte sie in Entwicklung und Errichtung des 250 Quadratmeter großen Reinraums nach Angaben von Werksleiter Peter Schaaf "einen mehrstelligen Millionenbetrag".

Zehn Arbeitsplätze in der Produktion werden geschaffen. Und weil um die Linie herum noch ein Vertriebsteam aufgebaut wird, sucht die Firma Donaldson auch für diesen Bereich Spezialisten.

(arue)
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