Haan Bahnhof Gruiten: Lieber Rampen als Aufzüge?

Haan · Nicht wenige Gruitener sehen den Bau einer Fußgängerbrücke mit Aufzügen statt Rampen kritisch. Das ergab ein Dialogstand am Wochenende.

 Etwa 80 Meter von der jetzigen Unterführung entfernt soll die neue Brücke über die Gleise am Bahnhof Gruiten verlaufen. Geplant ist seitens der Bahn eine Aufzuganlage, um die Barrierefreiheit herzustellen.

Etwa 80 Meter von der jetzigen Unterführung entfernt soll die neue Brücke über die Gleise am Bahnhof Gruiten verlaufen. Geplant ist seitens der Bahn eine Aufzuganlage, um die Barrierefreiheit herzustellen.

Foto: Deutsche Bahn

Ob und in welcher Form die Haaner noch Einfluss auf die Planungen der Deutschen Bahn zum für 2024 vorgesehenen Umbau des Bahnhofs Gruiten nehmen können, weiß momentan keiner. Fest steht aber: Das Interesse in der Bürgerschaft an dem Projekt ist schon jetzt enorm.

Das bestätigte auch das Ergebnis eines Dialogstands am vergangenen Samstag vor dem „Supernah“-Markt in Gruiten. Dort hatte die Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) die bisher bekannte Entwurfsplanung zum Bau einer Fußgänger-Überführung mit Aufzugsanlage ausgelegt und um Anregungen gebeten.

Die kamen prompt. Es seien viele Gespräche geführt worden, bilanzierte die WLH jetzt ihre Aktion und nannte  vier Punkte, die den Leuten besonders wichtig gewesen seien:

Rampen Wo sie technisch möglich sind, sollten sie auch gebaut werden, forderten Bürger ein. Begründung: Die Aufzüge der DB seien als äußerst unzuverlässig bekannt und hätten hohe Ausfallzeiten. Die Bahn will auf Rampen verzichten, weil diese sieben Meter Höhe überwinden müssten.

Treppen Eine geplante Treppenanlage mit dreimal 17 Stufen würde nach Ansicht der Dialogstand-Teilnehmer eine  Verdoppelung der aktuellen Treppenanlage bedeuten. Das sei nicht zumutbar.

Notlösung Aufzüge sollten nur das letzte Mittel der Wahl sein, wenn eine Rampe an einem Bahnsteig nicht möglich sein sollte, befanden die Bürger. Da die Bahnsteige teilweise verlängert würden und es Höhenveränderungen gebe, sollten Rampen mit eingeplant werden, die an die vorhandenen Unterführungen anschließen.

Unterführung Die Bahn, so die Forderung aus der Bürgerschaft, soll auf das Brückenbauwerk mit Treppenanlagen am besten ganz verzichten und die Unterführungen weiterhin betreiben. Nur von dort aus solle auch die Barrierefreiheit geplant und hergestellt werden.

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse möchte die WLH jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bau am 7. Oktober noch einmal die alten Planunterlagen aus dem Jahr 2010 mit Rampenlösungen und Rampen-Aufzug-Lösungen diskutieren. „Wir haben dazu bereits die Bürgermeisterin und die anderen Fraktionen angeschrieben“, heißt es in einer Pressemitteilung. Ziel sei ein Konsens, der in einem Schreiben an die Bahn mitgeteilt werden solle: „Die Verwaltung haben wir gebeten, dass diese nach Möglichkeit bereits zur Sitzung eine Information der DB vorlegt, warum diese die alten Planunterlagen nicht weiterverfolgt beziehungsweise in welchem Umfang und mit welchem Ergebnis Rampenlösungen bereits geprüft wurden.“

Wer den Dialogstand nicht aufsuchen konnte: In ihrem Schaukasten in Gruiten an der Bahnstraße (neben der Sparkasse) hat die WLH jene Entwürfe ausgehängt, die die DB in der gemeinsamen Sitzung des Planungs- und des Mobilitätsausschusses am 8. September erstmals öffentlich präsentiert hatte.

Dort habe ein Vertreter des Verkehrsunternehmens gleich mehrfach betont, gerade der Kostenfaktor sei ein wichtiges Thema: „Insofern sollte mit Blick auf die ,Ewigkeitskosten’ auch die Bahn maßgeblich an einer Rampenlösung interessiert sein“, meint die WLH.

(pec)
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