Hilfe in Haan Das Haaner Demenznetz berät Betroffene auch in Corona-Zeiten

Haan · Annelie Gilles hält am 25. November eine Sprechstunde rund um das Thema Demenz ab. Pflegende Angehöriger haben gerade viele Fragen.

Annelie Gilles, die jahrzehntelange berufliche Erfahrung mit demenzkranken Menschen mitbringt, führt die Sprechstunde durch.

Annelie Gilles, die jahrzehntelange berufliche Erfahrung mit demenzkranken Menschen mitbringt, führt die Sprechstunde durch.

Foto: Awo Haan

Die Pflege demenzkranker Angehöriger ist in der Regel eine 24-Stunden-Aufgabe. Ganz wichtig sei es daher, sagt Jutta Barz, sich frühzeitig um Hilfe zu kümmern, „nicht erst dann, wenn man schon ausgelaugt ist.“ Die Leiterin des Treffs für Alt und Jung der Arbeiterwohlfahrt, Ortsverein Haan, weiß: „Pflegende Angehörige sind häufig vielfältigen Belastungen ausgesetzt und fühlen sich teilweise überfordert.“ Denn überwiegend werden die zu pflegenden Menschen zu Hause betreut. Das Demenznetz Haan bietet auch in der aktuell schwierigen Corona-Lage die Demenzsprechstunde an, damit sich pflegende Angehörige Hilfe und Tipps zur Entlastung holen können.

Annelie Gilles, die jahrzehntelange berufliche Erfahrung mit demenzkranken Menschen mitbringt, führt die Sprechstunde durch. Sie findet jeden vierten Mittwoch im Monat statt, das nächste Mal am Mittwoch, 25. November. Ort ist der Awo-Treff für Alt und Jung an der Breidenhofer Straße 7. Die aktuellen Hygiene- und Infektionsschutz-Standards werden selbstverständlich umgesetzt. „Wir sind sehr froh, dass wir die Sprechstunde auch jetzt anbieten können“, sagt Jutta Barz. Mit dem Ordnungsamt sind die Einzelberatungen abgesprochen. „Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, dass Menschen Antworten auf ihre Fragen finden.“

Wie gehe ich mit der Erkrankung meines Vaters, meiner Mutter oder meines Partners um? Wie gehe ich auf ihn zu, wenn er dement ist? Wie erkenne ich, ob es Demenz ist? Fragen wie diese beantwortet Annelie Gilles in der Sprechstunde. Darüber hinaus hat sie viele Tipps zur Gestaltung des Alltags. „Es gibt eigentlich keine Frage und kein Thema, zu dem Frau Gilles nicht eine zündende Idee hat“, erklärt Jutta Barz. So geht es viel darum, wo Hilfe zu bekommen ist, wie ein Pflegestufe beantragt wird, ob Entlastungsgeld bereits gezahlt wird oder die so genannte Verhinderungspflege greift. Auch tauscht sich Annelie Gilles mit Jutta Barz und weiteren erfahrenen Kolleginnen aus. Die Awo-Mitarbeiterinnen sind auch in Pandemiezeiten für Fragen da, das Sorgentelefon ist montags bis donnerstags von 9.30 bis 16 Uhr und freitags bis 13 Uhr besetzt. Rufnummer ist die 02129 2550. Unter dieser Nummer muss auch die Anmeldung für die Demenzsprechstunde erfolgen.

Der Angehörigenabend, den es sonst regelmäßig an jedem ersten Dienstag im Monat gibt, fällt derzeit aus. „Persönliche Treffen in größerer Runde sind ja derzeit leider nicht möglich“, berichtet Barz. Sie betont: „Aber jeder von uns ist für jede Frage eines Angehörigen da und wir sind wirklich kreativ, um auch in Corona-Zeiten Angebote vorzuhalten.“

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