Platz für Ruhe und Ausblick Nicht nur für Wanderer: Sitzkomfort an der Haaner Bürgerobstwiese

Haan · Die Haaner Bürgerobstwiese im Bereich Wiedenhof hat sich in anderthalb Jahren zu einem Naturidyll entwickelt. Jetzt hat der Betriebshof Bänke aufgestellt. Stammgäste berichten von ihrem Lieblingsplatz.

 Neue Bänke am Haaner Obstgarten: Brigitte Volkner (Ideengeberin und Anwohnerin) und Peter Kannemann (Gartenbaumeister der Stadt)

Neue Bänke am Haaner Obstgarten: Brigitte Volkner (Ideengeberin und Anwohnerin) und Peter Kannemann (Gartenbaumeister der Stadt)

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es ist ein schönes Plätzchen an der Sonne, mitten im Grünen mit Blick auf Obstbäume und umgeben von hohem Gras, das sich sanft im Wind hin und her bewegt: Oft geht das Ehepaar Brigitte und Werner Volkner  im Haaner Obstgarten spazieren. Sie wohnen an der Wiedenhofer Straße, der regelmäßige „Gang ums Karree“ tut ihnen gut.

Jetzt haben sie im Obstgarten sogar einen Stammplatz, von dem aus sie den Blick in die nähere und weitere Umgebung genießen können: Die Stadt hat im Februar an der Grünfläche zwei Bänke und eine weitere am Wegekreuz Bellekuhl mit Aussicht auf das Rheintal aufgestellt. Ideengeberin war Brigitte Volkner, unterstützt wurde sie bei ihrem Anliegen vom Seniorenbeirat.

Die Bänke aus Metall scheinen zwar auf den ersten Blick nicht besonders gemütlich, doch die Volkners genießen sie: Sommers wie winters kommen sie her, bringen sich in der kühleren Jahreszeit Sitzunterlagen mit. Vorteile der massiven Sitzgelegenheiten: Sie sind recht sicher vor Vandalismus, müssen kaum gewartet werden und lassen sich nicht leicht verschmutzen. Und außerdem trügt vermutlich der erste Eindruck von der Bequemlichkeit: „Rückmeldungen aus der Bevölkerung und Nutzergruppen in Parks bestätigen einen hohen Sitzkomfort“, betont der städtische Gartenbaumeister Peter Kannemann.

Das Sitzbank-Modell verwendet der Betriebshof seit rund zwei Jahren und tauscht nach und nach die vorhandenen Bänke an Wanderwegen, Bushaltestellen, Spiel- und Wanderparkplätzen gegen die neuen, robusten Exemplare aus. Nun also auch an der Bürgerobstwiese Wiedenhof: Dort hatten Bürger vor anderthalb Jahren 110 Obstbäume gespendet und gepflanzt. Um das Areal weiter ökologisch aufzuwerten, hat der Betriebshof neben anderen Standorten auch im Obstgarten auf rund 2000 Quadratmetern spezielle Wildkraut- und Wildblumenmischungen ausgesät. Ein Plus von 40 bis 50 Insekten- und Wildbienenarten ist der Lohn  – und in voller Blüte sieht es schön aus.

Allerdings muss so ein Idyll gerade in der aktuellen Hitzeperiode gut gepflegt werden. Im Obstgarten und an Haaner Straßenbäumen hat der Betriebshof deshalb in diesem Jahr rund 530 Wassersäcke angebracht, aus denen das Wasser durch Löcher direkt ans Wurzelwerk gelangt. 70 Liter passen in jeden Sack, die sich innerhalb von drei bis vier Stunden nach Befüllung ins Erdreich ergießen. „Wir sind derzeit mit einem eigenen Bewässerungsfahrzeug unterwegs und haben zusätzlich einen externen Unternehmer beauftragt, die Säcke zwei Mal in der Woche zu füllen“, sagt Kannemann.

Das muss Anwohner aber nicht davon abhalten, selber zur Gießkanne zu greifen: „Für zusätzliche Wassergaben sind die Bäume und der Betriebshof dankbar“, betont der Gartenbaumeister. Ob die Bewässerungssäcke auf lange Sicht die beste Lösung sind, weiß er indes noch nicht: An manchen Säcken setzten sich die Löcher zu, so dass sie das Wasser nicht oder nicht vollständig abgäben. Außerdem beobachten die Mitarbeiter des Betriebshofes, dass die Baumrinde in Mitleidenschaft gezogen wird. Dadurch bekommen die Bäume „Sonnenbrand“.

Die Gartenexperten haben das Problem aber im Blick und werden sich im Notfall etwas Neues einfallen lassen, um die Bäume zu schützen.

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