Haan Bienen bauen Waben in Obstbaumkrone

Von einem „Naturwunder“ spricht Hans-Joachim Friebe. Der Gruitener Landschaftswächter hat auf der Streuobstwiese Heinhausen ein Bienennest entdeckt, das die Insekten hoch oben in der Krone eines Obstbaumes gebaut haben.

Biebenwaben hängen im Geäst eines Apfelbaumes auf der Streuobstwiese Heinhausen.

Biebenwaben hängen im Geäst eines Apfelbaumes auf der Streuobstwiese Heinhausen.

Foto: Jochen Raitor

Vier etwa Din-A-4-große Waben sind an den Ästen angeklebt.

Auf dem von der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt gepachteten Gelände stehen unterhalb der Obstbäume 14 Kästen mit Bienenvölkern, die Imker Dr. Friedhelm Heinen betreut. Er vermutet, dass es in einem seiner Völker eine zweite Königin gegeben hat, die dann ausflog und ein eigenes Volk gründete.

Weil Bienen ihre Waben nicht mit einer Hülle umgeben, sind Nester außerhalb von Baum-Höhlen sehr selten. „Wahrscheinlich haben die Bienen das Nest an den Ästen gebaut, weil die Blätter ihnen einen Dach boten“, versucht Hans Joachim Friebe die Entdeckung zu erklären.

Aufmerksam wurden die Naturfreunde durch Geräusche aus der Baumkrone. Allerdings konnten sie nichts sehen. Erst als sich das Blattwerk etwas lichtete, kam die besondere Bienenwohnung zum Vorschein. Friebe hat in den letzten Wochen schon rund 200 Besuchern einen Blick auf die Waben ermöglicht. Und auch schon Kindergarten-Gruppen das Wunder erläutert. Das Nest ist nach Osten ausgerichtet, so dass die aufgehende Sonne die Bienen gleich zur Arbeit wecken konnte.

Bewohnt ist das inzwischen von der Witterung angegriffene Nest nicht mehr. „Das Volk ist bei 40 Grad im Sommer verhungert“, erzählt Friebe. Er berichtet, eine der vier Wabenplatten im Baum sei fast weiß. Im Mittelalter standen daraus gefertigte Kerzen für die Ehre der unbefleckten Jungfrau Maria. -dts

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