Bahnhof Gruiten Aufwertung für Bahnhof gewünscht

Auf einem Rundgang am Bahnhof Gruiten wurden jetzt kleinere Maßnahmen zur Attraktivierung gefordert.

 Die Frauen Union Haan hatte zur Besichtigung des Bahnhofs Gruiten eingeladen. Vorn Vorsitzende Brigitte Heuser.

Die Frauen Union Haan hatte zur Besichtigung des Bahnhofs Gruiten eingeladen. Vorn Vorsitzende Brigitte Heuser.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Bei der Umfrage der Frauen-Union (FU) zum Thema Angsträume landete der Bahnhof Gruiten an oberster Stelle. Am Dienstagabend trafen sich Mitglieder der Union mit Vertretern der Deutschen Bahn (DB), um bei einer Ortsbegehung über Verbesserungsmöglichkeiten zu sprechen. Auch die Stadt ist aufgefordert, tätig zu werden.

Bei Einbruch der Dunkelheit wirkt der Gruitener Bahnhof ganz schön finster: Der mit Fliesen gekachelte Tunnel, der zu den Bahnsteigen führt, ist wenig einladend und das gelblich schimmernde Licht erinnert an einen schlechten Horrorfilm. Das Bahnhofsgebäude, das von den Gleisen aus als grauer, beschmierter Klotz wahrgenommen wird, wirkt heruntergekommen, fast verlassen. Auch auf dem Parkplatz ist es stockduster, weil ausreichende Lichtquellen fehlen und die wenigen, die es gibt, teilweise nicht funktionieren. Der Stellplatz für Fahrräder auf der anderen Seite der Gleise ist komplett unbeleuchtet.

Abends alleine an diesem Ort ein- und auszusteigen, bereitet einigen Bürgern Angst, wie die Umfrage der Frauen Union deutlich gemacht hat. Unbegründet, sagen die Statistiken. Denn die Fallzahlen bestätigen kein erhöhtes Aufkommen von Strafdelikten in der Umgebung. Das hatten Vertreter der Polizei betont und das unterstrich auch Thorsten Buhrmester von der DB-Sicherheit am Abend der Ortsbegehung: „Rein objektiv betrachtet, haben wir kein Sicherheitsproblem an diesem Bahnhof.

Dennoch fühlen sich viele Bürger unwohl an diesem Ort: „Ich fahre schon lange nicht mehr von hier aus mit der Bahn, weil ich mich abends unsicher fühle“, äußerte eine Teilnehmerin, die zur Ortsbesichtigung gekommen war. „Ich fahre mit dem Auto lieber nach Hochdahl-Millrath und nehme von dort aus die Bahn.“ Denn dieser Bahnhof sei heller, besser beleuchtet und freundlicher gestaltet, fassten die Anwesenden zusammen.

Viele wünschen sich ein gepflegteres Erscheinungsbild des Gruitener Bahnhofs. Schöne Graffitis an den Wänden, statt hässlicher Schmierereien wurden angeregt ebenso wie eine bessere Beleuchtung. Für letzteres müssten die Zuständigkeiten geklärt werden, denn für die Beleuchtung des P&R-Parkplatzes etwa, sei die Stadt verantwortlich. Wolfgang Stötzner, Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins Gruiten bemängelte, dass man sich schon seit den 1980er Jahren mit dem Thema Bahnhof auseinandersetze und außer Fliesen im Tunnel nichts verändert wurde. „Wann kommt endlich die Modernisierung?“, wollte er wissen. Tatsächlich, bestätigten Stefan Deffner, DB-Sprecher für Nordrhein-Westfalen und Melanie Wenzelewski vom Bahnhofsmanagement Düsseldorf, gehöre der Gruitener Bahnhof zum Paket der dritten Modernisierungsoffensive der Bahn (siehe Infokasten).

Die Teilnehmer fragten sich, ob nicht schon kurzfristig kleinere Änderungen durchgeführt werden könnten, um den Gruitener Bahnhof nicht nur für Pendler attraktiver zu gestalten. Sie würden etwa Schienen auf den Treppen einen bequemeren Zugang mit Fahrrädern oder Kinderwagen ermöglichen. Melanie Wenzelewski versprach, die zuständigen Stellen, Vertreter der DB und der Stadt Haan, an einen Tisch zu bringen. „Es wäre gut“, sagte FU-Vorsitzende Brigitte Heuser, „wenn das noch in 2019 angestoßen werden könnte.“

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