Haan B 228 wird für Monate zur Baustelle

Haan · In der nächsten Woche beginnt ein weiterer Sanierungsabschnitt. Den Ablauf des Gesamtprojekts bis 2016 stellte die Stadt am Montag bei einem nur schwach besuchten Informationsabend vor.

Die Hauptverkehrsader der Gartenstadt ist im Umbruch. Sie muss ihr B abgeben und bekommt dafür ein L. Das Land möchte sich die Straße vom Bund jedoch nicht so einfach schenken lassen, sie fordert eine entsprechende Verpackung. Deshalb bekommt die Fahrbahn stückweise eine neue Decke. Die ersten beiden Etappen von der Autobahnbrücke bis zum Kreisverkehr und die Alleestraße bis zur Kampstraße sind fast fertig. Nun plant Straßen NRW als Baulastträger die nächsten Abschnitte. Am Montag informierten Stadt und Landesbetrieb Händler und Gewerbetreibende. 300 Einladungen waren im Vorfeld versandt worden, nur knapp 20 Bürger waren gekommen.

"Zunächst beginnen am 4. März die Arbeiten zur Fertigstellung der Alleestraße. Sie sollen drei Wochen dauern, doch würde mich nicht wundern, wenn daraus vier Wochen werden", sagte Tiefbauamtsleiter Guido Mering. Mangels Geld werden die Nebenanlagen wie Gehsteige und die gesamte Möblierung des Straßenraums nicht erneuert.

Für rund zehn Wochen wird das Stück zwischen Kampstraße bis Turnstraße zur Baustelle. Für Anlieger und Einzelhändler eine Herausforderung. "Innerhalb des Bauabschnitts dürfen wir nicht mehr parken. Welche Lösungen sind da geplant?", fragte Patrizia Buchmann vom Bioladen und erinnerte an die Abschleppaktion des Discounters an der Alleestraße im vergangenen Jahr. Mering betonte, dass die Stadt keinen Einfluss darauf habe, was auf privatem Parkraum geschehe. Er räumte ein, dass durch die Baumaßnahmen weiterer Parkraum verloren geht: "Auf der Friedrich- und der Dieker Straße lassen wir die Stellplätze erst einmal bestehen und schauen uns an, wie das mit dem Umleitungsverkehr läuft."

Als neuer Inhaber von Jacques' Weindepot sorgt sich Jens Leopold um den Liefer- und Kundenverkehr: "Wenn zwei Monate da niemand durchkommt, kann ich dicht machen." Baudezernent Alparslan riet ihm, mit dem Bauträger Kontakt aufzunehmen und eine Einzellösung für die Anlieferung zu erbitten. Annegret Wahlers (WLH) erkundigte sich im Interesse der Geschäftsleute nach Tipps, wie sie die Bauzeit ohne Finanzloch überstehen. "Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Denkbar ist beispielsweise, die Baustelle erlebbar zu machen, oder ein Fest zu veranstalten", sagte Tina Schmidt. Die Referentin für Handel und Stadtentwicklung der IHK bot an, in Workshops verschiedene Konzepte im Detail vorzustellen. Wichtig sei, die Kunden frühzeitig zu informieren und mit der Bauleitung in Kontakt zu bleiben, um genau zu wissen, was wann passiere, betonte Björn Musiol, Regionalreferent des Einzelhandelsverbandes.

Mediziner Wolfgang Kretzmann sorgt sich um seine Patienten. "Viele kommen mit dem Bus oder dem Taxi." Mering versprach, der Busverkehr bleibe in Richtung Westen auf der Strecke. Die Haltestellen würden angefahren, so lange sie erreichbar seien.

(domi)
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