Haan Ansturm auf Weiberkram bleibt aus

Haan · Während im vergangenen Jahr großer Andrang herrschte, sind Veranstalter und Trödler am Samstag von der Resonanz eher enttäuscht. Im kommenden Jahr soll aber trotzdem wieder ein Markt nur für Frauen stattfinden.

 Anna Eigen stöbert beim Weiberkram-Markt im Jugendhaus in gut erhaltener Kleidung herum.

Anna Eigen stöbert beim Weiberkram-Markt im Jugendhaus in gut erhaltener Kleidung herum.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Jugendhaus hat sich am Samstag in ein Frauenparadies verwandelt: Gut erhaltene Wintermäntel, Pullis und Hosen, Taschen, Schuhe, Schmuck und reichlich Dekor gab es zum kleinen Preis beim nun schon dritten Weiberkram-Markt. Besonders schätzen die Besucher das gemütliche Ambiente des Frauenflohmarkts, wobei der groß erwartete Andrang diesmal ausblieb.

Als Ingrid Maier gegen 14 Uhr die Türen des Jugendhauses aufschloss und damit den Zugang ins Flohmarkt-Paradies öffnete, waren die ersten Schnäppchenjäger bereits da. „Wir haben wirklich immer sehr schöne und hochwertige Sachen im Angebot“, erklärte die Sozialarbeiterin des Jugendhauses. Markenkleidung zum kleinen Preis gebe es in diesem Umfang eher selten. In Haan sei das aber eher die Regel. Spezielle Frauen-Flohmärkte sind in den vergangenen Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Vor drei Jahren wurde Maier bei der Kindersachenbörse darauf angesprochen, auch in der Gartenstadt solch einen Markt anzubieten. Gerne nahm sie die Herausforderung an. Bislang war der Weiberkram-Markt sehr beliebt, und Maier glaubt zu wissen, warum das so ist: „Das liegt an der speziellen Atmosphäre. Es geht nicht nur um den Konsum. Die Frauen kommen hier miteinander ins Gespräch, tauschen sich aus und klönen“, sagt sie. Aber natürlich lockt auch das vergleichsweise hochwertige Angebot. Deswegen kamen die ersten Besucher früh, um die größere Auswahl zu haben. Doch bereits nach 15 Uhr riss der Besucherstrom wieder ab. Danach tröpfelten nur noch vereinzelt interessierte Käufer ins Jugendhaus.

Entsprechend trist zeigte sich die Stimmung zur Halbzeit nach 16 Uhr: Die Händlerinnen plauderten unter sich und blickten erwartungsvoll auf die Tür, jedes Mal, wenn sich diese öffnete. „Beim nächsten Mal einfach wieder mehr Werbung machen“, schlug eine der Verkäuferinnen vor. Die sei sicherlich reichlich gemacht worden, denn bereits vor den Herbstferien fing die Organisation für den Weiberkram-Markt an. Die rund 27 Plätze waren relativ schnell vergriffen, berichtete Maier, die sich – angesichts der mageren Resonanz am späteren Nachmittag – ebenfalls enttäuscht zeigte: „Schade. Es hätten durchgängig mehr Besucher sein können.“ Eine Stunde vor dem eigentlichen Ende brachen die ersten Aussteller, die nicht nur aus Haan, sondern auch aus der näheren Umgebung angereist waren, ab und räumten ihre Ware in Kartons.

Die 26-jährige Julia Lohmar blieb: „Ich habe zum ersten Mal mitgemacht und fand es von der Stimmung ganz schön.“ Die Haanerin habe aus Verbundenheit zum Haus mitgewirkt. Den Krimskrams über Online-Flohmärkte zu verkaufen sei ihr zu umständlich: „Ich mag noch den persönlichen Kontakt. Das ist viel besser.“ Im nächsten Jahr will sie auf jeden Fall wieder mitmachen und hofft auf eine bessere Resonanz. Und Maier, die kurzzeitig daran gedacht hatte, den Weiberkram-Markt an den Nagel zu hängen, fasste am Ende wieder Mut: „Nächstes Jahr November hoffen wir einfach wieder auf mehr Besucher.“

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