Haan Alfred Kruchen sieht die Welt durch die Humor-Brille

Es gilt, Alfred Kruchen aus Anlass seines 90. Geburtstages zu würdigen und zu ehren. Er hat es verdient, denn mit seinen vielen Clown-Zeichnungen und vor allem mit dem seit Jahrzehnten bekannten Kirmesplakat hat er die Gartenstadt Haan bunter und fröhlicher gemacht.

 Alfred Kruchen ist 90 geworden. Er entwarf zum Beispiel das seit Jahrzehnten bekannte Kirmes-Plakat.

Alfred Kruchen ist 90 geworden. Er entwarf zum Beispiel das seit Jahrzehnten bekannte Kirmes-Plakat.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Für die Stadtverwaltung Haan hat er vor Jahren Plakate und Prospekte entworfen. Der Maler und Grafiker Alfred Kruchen, der seit über 40 Jahren in Haan lebt, wurde zudem eine bekannte Persönlichkeit in der Stadt, weil er mehr als 20 Jahre lang die Redaktion der Ortszeitung „Haaner Treff“ geleitet hat. Hellwach ist der Künstler, freundlich und den Menschen zugewandt. Und er ist bewundernswert diszipliniert. Jeden Morgen geht er nach dem Frühstück mit seiner Frau Marita Kruchen in sein Atelier und arbeitet. „Ich kann nicht aufhören“, sagt er schlicht und fügt hinzu: „Ich will nicht sinnlos herumsitzen.“

In seinem geräumigen Atelier entwirft er seine Karikaturen, malt oder plant. In den letzten 14 Tagen hat er sich um ein wichtiges Spezialprojekt gekümmert: Für seine drei Monate alte Enkeltochter hat er die Clownreihe „Lilys lustige Freunde“ entworfen und gezeichnet. „Sie soll eine Erinnerung an ihren Großvater haben, wenn ich nicht mehr lebe,“ sagt Alfred Kruchen. Eigentlich ist er seit geraumer Zeit in einer anderen künstlerischen Schaffensphase: Er malt abstrakt, expressiv mit kräftigen Farben, dass es nur so zu sprudeln scheint. Diese Bilder kennt der Haaner Beobachter des Kunstherbstes, der alljährlich vom Verein Kunst in der Stadt Haan organisiert wird und dessen Mitglied Kruchen ist. Auch bei der HNO-Ärztin Beachte Dieckmann hat er schon zweimal ausgestellt, einmal vor drei Jahren mit seinen Clowns und später mit seinen insgesamt 35 Winterbildern. Diese Stillleben sind so anders als die Bilder seiner letzten Jahrzehnte.

Und auch die fein gezeichneten Portraitbilder und Studien geben Zeugnis von der soliden und fundierten künstlerischen Ausbildung, zum Beispiel an der Kunsthochschule Niederrhein in Krefeld bei Prof. Breker. Seine Schwerpunkte Werbegrafik und Visuelle Kommunikation. Das hat ihn geprägt für seinen Berufsalltag, denn später arbeitete er für mehrere Zeitschriftenverlage. Und er wurde gebucht für Werbegestaltungen aller Art, von Buchillustration bis Messebau.

Vor ein paar Jahren erlitt Alfred Kruchen einen Schlaganfall. Aber seine Frau hat ihm frühzeitig helfen können. Trotzdem saß er zunächst im Rollstuhl, seine Arme waren gelähmt. Eine Gehbehinderung ist geblieben. Sein Kampfgeist aber hat ihm geholfen, das künstlerische Schaffen fortzusetzen. Zum Geburtstag gratulierten unter anderem Landrat Thomas Hendele und der stellvertretende Bürgermeister Klaus Mentrop.

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