Haan AGNU-Vertreter verlassen Runden Klima-Tisch

Haan · Die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (AGNU) Haan sitzt nicht mehr am Runden Tisch für Klimaschutz. Vorstand Sven Kübler begründet den Rückzug unter anderem mit der Zusammensetzung der Runde: Vier Vertretern der Verbände sitzen sechs Vertreter der Ratsfraktionen gegenüber.

 Sven Kübler ist Vorstand in der AGNU Haan.

Sven Kübler ist Vorstand in der AGNU Haan.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Gartenstadt ist eine von 15 ausgewählten Modellkommunen im Land für das Projekt „Global Nachhaltige Kommune NRW“. „Mit Spannung erwarten wir den zweijährigen Arbeitsprozess“, sagte Bürgermeisterin Bettina Warnecke nach der Zusage im Juni vergangenen Jahres. Als sie im Januar 2020 bei ihrem Neujahrsempfang ankündigte, einen Runden Tisch für konkrete Klimaschutzziele zu etablieren, gab es begeisterten Beifall von den anwesenden Mitgliedern des Jugendparlaments.

Bei der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt Haan (AGNU) ist allerdings schon Ernüchterung eingekehrt – und das bereits nach der ersten Sitzung, berichtet Vorstand Sven M Kübler: „Die Sitzung war schlecht moderiert. Es ging nur um die Satzung und Verfahrensfragen.“

Das grundsätzliche Problem des Runden Tisches sei aber schon deutlich geworden. Vier Vertreter von Verbänden/Initiativen (Bauernverband, AGNU, Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Haan und Fridays für Future Haan) säßen dort sechs Vertretern der Haaner Ratsfraktionen gegenüber. „In so einem Gremium muss man auch mal unkonventionell denken dürfen wie Tempo 30 auf allen Nebenstraßen in Haan und nicht nur immer für die nächsten vier Jahre“, erläutert Kübler: „Das ist aber nicht möglich.“ Die AGNU fühle sich am Runden Klima-Tisch deshalb nicht gut aufgehoben, um nicht zu sagen von der Politik ausgebremst. Deshalb hätten die Natur- und Umweltschützer bei ihrem letzten Monatstreff über das Thema diskutiert und dann einstimmig beschlossen, an dem Forum nicht mehr teilzunehmen. „Unserer Meinung nach macht es keinen Sinn, wenn dort alle Fraktionen des Haaner Stadtrates beteiligt sind“, erläutert Kübler: „Rats- und Ausschussmitglieder haben die Option, jederzeit im Ausschuss Wünsche und Anregungen vorzutragen. Dazu bedarf es keiner zusätzlichen Möglichkeit.“ Sollte es einen Beirat von Bürgern, Vereine und Fachleuten ohne die Politik zum Thema Klima geben, würde sich die AGNU gerne beteiligen.

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