Haan Naturschützer brauchen aktive Helfer
Die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt – kurz AGNU – Haan leistete 2018 rund 1100 Arbeitsstunden für Flora und Fauna in der Gartenstadt. Für 2019 haben die Ehrenamtler wieder viel vor.
Sie pflegten Trocken- und Magerrasen, Waldränder und Niederwälder in den Kalksteinbrüchen Grube 7 und Grube 10 in Gruiten. Sie mähten die Orchideenwiese im Naturschutzgebiet Grube 7, die Streuobstwiese im Bereich Heinhausen. Sie bauten den Krötenschutzzaun am Hermgesberg auf und ab, pflegten Kopfbäume und schnitten Wachholderheidefläche im Bereich des Hildener Stadtwaldes frei. Die Aktiven der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (Agnu) Haan leisteten im vorigen Jahr genau 1072,5 Arbeitsstunden. An 53 Terminen waren mehr als 100 Personen für Flora und Fauna am Werk.
Jedes Jahr im ausgehenden Winter setzen die Helfer am Hermgesberg viele hundert Meter Krötenschutzzäune, um die Amphibien in ihrer Paarungszeit davor zu bewahren, in Massen auf der Straße überfahren zu werden. Die Bilanz: 1522 gerettete Erdkröten, 462 Grasfrösche sowie je elf Berg- und Teichmolche wurden aus den Eimern gesammelt und danach zu ihren Laichgewässern gebracht.
Aktuell gibt es ein großes Problem: Die Agnu sucht dringend neue Helfer, die sich um die Reinigung der mehr als 340 Nistkästen in Haan und Gruiten kümmern. Bis zum vorigen Jahr waren jeweils die beiden Landschaftswächter Hans-Joachim Friebe und Volker Hasenfuß wochenlang damit beschäftigt, die Nistkästen zu säubern und gleichzeitig festzuhalten, welche Tiere tatsächlich darin gebrütet hatten. Bis 2017 waren im Schnitt 60 bis 70 Prozent der Kästen angenommen worden; manchmal hatten auch Siebenschläfer ein trockenes Plätzchen in der Vogelwohnung gefunden.Das Landschaftswächteramt von Volker Hasenfuß hat inzwischen Michael von Uechtritz und Steinkirch übernommen.
Aber nicht nur in der Natur war die Agnu mit ihren zusammen 315 Mitgliedern aktiv. So waren die Ehrenamtler auch präsent mit Informationsständen – wie etwa bei der Haaner Gartenlust und auf dem Gruitener Dorffest oder beim Handwerkermarkt in der Don-Bosco-Schule und beim Erntedankfest beim Bauern Bröker. Das ist auch für 2019 wieder geplant – am 29. Juni in Gruiten und am 2. Juni in Haan. In der Stadt-Sparkasse richtete der Nabu eine Ausstellung „Irrweg Pestizide“ aus; die Agnu-Fotogruppe zeigte hier einige Bilder. Drei Ausgaben des Magazins „Kiebitz kompakt“ entstanden unter Leitung von Joop van de Sande.
Zwei Besonderheiten gab es 2018. Zum einen übernahm die Agnu den ehemaligen Trafoturm in der Elb vom bisherigen Eigentümer Stadtwerke Haan. In dem sieben Meter hohen Bauwerk aus dem Jahre 1912 können jetzt Fledermäuse und Schleiereulen nisten. Und: für eine 7,4 Hektar große Fläche zwischen Technologiepark und Autobahn schloss die Agnu einen zehn Jahre laufenden Pachtvertrag. Die gesähten Pflanzen sollen sich zu einem Paradies für Insekten entwickeln. Der Auftakt-Erfolg schon im vorigen Sommer beeindruckte die Insektenkundler, allen voran Armin Dahl, aus eigenen Reihen schon sehr.
Für 2019 haben die Naturschützer schon eine Menge geplant. Am 23. Februar wird eine Müllsammelaktion laufen. Die Pflegetermine – sie sind auf der Homepage der Agnu unter der Adresse www.agnuhaan.d vermerkt – sind bereits in vollem Gange. So wurden am vorigen Samstag die Kopfbäume am Düsselbogen geschnitten. Am 16. Februar geht es weiter: Dann steht ein Pflegeeinsatz in den Haaner Steinbrüchen auf dem Arbeitsplan. Er dauert von 9.30 bis gegen 12.30 Uhr. Informationen erteilt Markus Rotzal (Telefon 0175 1419665). Am 4. April beginnt zudem eine Ausstellung der Agnu-Fotogruppe im Hildener Wohnstift Haus Horst.
Der Vorstand – Sven Kübler (Ortsbeauftragter von BUND und RBN), Hans-Joachim Friebe (Naturschutzwacht Gruiten), Markus Rotzal (Naturschutzbund Nabu), Christiane Schmitt (Kassenwart) – trifft sich zu monatlichen Sitzungen im Haus an der Kirche, Kaiserstraße 40.