Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Haan meldet sich zurück In Haan bleibt fürs Fahrrad viel zu tun

Haan · Mit der ersten Codieraktion nach drei Jahren meldete sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Haan zurück in der Öffentlichkeit.

 Marc-Oliver Lage (ADFC) codiert ein Fahrrad bei der Aktion auf dem Neuen Markt in Haan.

Marc-Oliver Lage (ADFC) codiert ein Fahrrad bei der Aktion auf dem Neuen Markt in Haan.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wer im Zuge des Klimawandels eine Verkehrswende fordert, muss im Gegenzug auch die nötige Infrastruktur bereitstellen. In der Gartenstadt, sagen Mitglieder des Haaner Ortsvereins des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) sei diese mangelhaft. „Es gibt noch viel Verbesserungspotenzial“, urteilt etwa Jörg Gries, der vor nunmehr sieben Jahren die Ortsgruppe mitgründete. Der verlorene Bürgerentscheid über den Fahrradstreifen auf der Bahnhofstraße sei ein trauriger Rückschlag, äußert auch Vorstandsmitglied Michael Hinüber. „Die Bequemlichkeit hat gesiegt.“ Grund genug für die Haaner Fahrradlobby, sich jetzt wieder verstärkt in der Öffentlichkeit zu präsentieren und langsam in die Saison zu starten.

In den vergangenen zweieinhalb Jahren war es um den Haaner ADFC pandemiebedingt sehr ruhig geworden. Ihre Rückkehr feierten die Radfreunde nun am Samstag pünktlich zum Saisonstart bei bestem Fahrradwetter daher mit einer großen Codierungsaktion auf dem Neuen Markt, die erste in drei Jahren, die von den Bürgern bestens angenommen wurde. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Hinüber. „Es kommen viele Leute, um ihr Fahrrad zu codieren und nehmen gleich auch einige Infobroschüren mit.“

Unterstützt wurde die Ortsgruppe bei ihrer Aktion vom Hildener ADFC, der im Gegensatz zu den Haaner Kollegen, häufiger Codierungsaktionen durchführt. Mit der Resonanz in der Gartenstadt zeigte sich aber auch das Hildener ADFC-Vorstandsmitglied Barbara Brandenberg zufrieden. Allein in den ersten zwei Stunden brachten 15 Bürger ihre Räder, hauptsächlich Pedelecs, zur Codierung vorbei, so wie auch die Haanerin Sabine Groß-Seidler. „Ich finde die Aktion super. Ich stelle mein Pedelec häufiger an öffentlichen Plätzen ab und die Codierung bietet mir einen zusätzlichen Schutz vor Diebstahl“, argumentierte die Radlerin. Das Rad benutze sie gut drei- bis viermal die Woche und dann hauptsächlich, um nach Hilden zu fahren. „Ich wüsche mir wie wohl alle breitere Radwege und einen besseren Ausbau. Besonders die B228 ist für Radfahrer und Autos zusammen ziemlich eng.“

Für die Fahrradlobby in Haan gebe es viel zu tun, obwohl sich die Mitglieder bereits 2016 bei der Ausarbeitung des Radkonzeptes einbrachten und ein guter Plan seitdem in der Schublade verstaube, sagt Michael Hinüber. Die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniere in der Regel aber gut, unterstreicht der Haaner ADFC-Vorstandsvorsitzende. „Wir haben auch einige Erfolge zu verzeichnen, wie etwa die Querungshilfe am Ende der Niederbergbahntrasse und die entsprechende Temporeduzierung“, berichtet Jörg Gries. Auch dass der Radweg zwischen Haan und Gruiten mittlerweile erneuert wurde, sei ein gutes Zeichen.

„Dafür aber fehlen die ganzen Anschlüsse zur Trasse.“ Es gebe also noch viel zu tun, um Haan in eine fahrradfreundliche Stadt zu verwandeln, vor allem jetzt, wo Pedelecs, die auch für weniger fitte oder ältere Bürger ein bequemes Vorwärtskommen selbst bei Steigungen ermöglichen, deutlich auf dem Vormarsch sind.

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