Gebühren in der Stadt Haan 2021: Müllabfuhr teurer, Kanal günstiger

Haan · Wo die Haaner im neuen Jahr mehr bezahlen müssen und wo weniger, erläutert der städtische Fachgebietsleiter Torsten Rekindt. Außerdem gibt es diverse Neuerungen – unter anderem eine Mülltonnen- Reinigung.

 Die Müllabfuhrkosten steigen; auch weil die Verkaufserlöse für Altpapier und Pappe eingebrochen sind.

Die Müllabfuhrkosten steigen; auch weil die Verkaufserlöse für Altpapier und Pappe eingebrochen sind.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Abfallbeseitigung, Straßenreinigung, aber auch Entwässerung oder der Friedhof – all das sind Bereiche, für die der Bürger Gebühren zahlen muss. Die fallen mal üppiger aus, dann wieder sinken sie, weil die Kommunen mit Gebühren keine Gewinne erzielen dürfen. Im Fall der Stadt Haan trifft das beispielsweise auf den Abwasserbereich zu. „Dort haben wir im Jahr 2016 einen Überschuss von einer halben Million Euro erzielt, der sich jetzt positiv auf die Gebühren für das kommende Jahr auswirkt“, erläutert Torsten Rekindt, der zuständige Fachgebietsleiter bei der Stadtverwaltung.

Konkret bedeutet das: Die Gebühr für Niederschlagswasser sinkt von bisher 65 auf künftig 62 Cent pro Quadratmeter versiegelte Fläche. Für die Kanalbenutzung werden nur noch 2,11 Euro pro Kubikmeter Wasser fällig, statt der bisherigen 2,26 Euro. Wer nicht an die Kanalisation angeschlossen ist, sondern sein Grundstück stattdessen über eine sogenannte Sickergrube entwässert, zahlt nicht mehr 10,42 Euro, sondern 9,12 Euro. Nur die Besitzer von Kleinkläranlagen müssen im kommenden Jahr etwas tiefer in die Tasche greifen 2,01 anstelle von 1,55 Euro pro Kubikmeter. Aber das betrifft laut Rekindt nur einen ganz geringen Teil der Bürger.

Genau die umgekehrte Entwicklung ist beim Bereich Abfallentsorgung festzustellen. Hier musste die Stadt zuletzt 230.000 Euro zusätzlich an den Kreis Mettmann überweisen. „Bei einem Gesamtvolumen von 2,3 Millionen Euro macht das immerhin 10 Prozent aus“, rechnet Gebührenexperte Rekindt vor.  „Das trifft uns hart.“ So muss für eine 120-Liter-Tonne Restmüll im kommenden Jahr 188,85 Euro gezahlt werden (bisher 177 Euro). Wer allerdings gleichzeitig auf eine Biotonne verzichtet und stattdessen selbst kompostiert, erhält einen Abschlag von 28,80 Euro auf die Restmülltonne (ebenfalls bezogen auf 120 Liter).

2021 wird die Awista als neuer Entsorger die Müllabfuhr in Haan übernehmen. Und Torsten Rekindt kann jetzt schon verraten, dass es eine Neuerung geben wird: einmal im Jahr eine Reinigung der Mülltonne. Dabei sollen mehrere Fahrzeuge eingesetzt werden, die hinter dem eigentlichen Müllwagen herfahren und die Tonnen jeweils im Wechsel säubern, wie Rekindt ausführt: „Auf diese Weise entsteht keine Zeitverzögerung, denn das Ausspülen dauert ja eigentlich länger als das Ausleeren.”

Beim Sperrmüll gibt es ebenfalls einen neuen Service: Wer die Abholung beantragen will, muss künftig keine Karte mehr schicken, sondern kann dies auch online tun. Die Coronakrise und ihr Lockdown haben der Stadt zufolge übrigens zu einem Anstieg des Sperrmüllaufkommens um 25 Prozent geführt.

Bei der Straßenreinigung ziehen die Gebühren allgemein an: an Anliegerstraßen von 1,79 auf 2,29 Euro pro Frontmeter, an Haupteinfallstraßen von 1,62 auf 2,07 Euro und auf Hauptverkehrsstraßen von 1,35 auf 1,73 Euro. Auch der Winterdienst wird teurer: 1,14 Euro statt 92 Cent pro Frontmeter an Anliegerstraßen, 92 Cent (statt 73) an Haupteinfallstraßen und 52 Cent (statt 37) an Hauptverkehrsstraßen.

Bleiben noch die Friedhofsgebühren. Hier hat die Stadt laut Rekindt Geld gespart, da durch den Verzicht auf externe Firmen der städtische Baubetriebshof diesen Bereich mit übernommen hat: „Das ist eine richtige Erfolgsgeschichte.“ Das merkt man auch an den Gebühren. So kostete ein (auf 30 Jahre Nutzungsrecht erworbenes) einstelliges Wahlgrab bisher 1755 Euro, künftig nur noch 1671 Euro. Das Urnenwahlgrab am Baum wird um 57 Euro günstiger (1003 statt bisher 1060 Euro). Und noch etwas hat sich geändert, berichtet Torsten Rekindt: „Wegen der Abstandsregelungen haben viele Trauerfeiern in diesem Jahr nicht in der Kapelle sondern im Freien unter einem vom Bauhof angefertigten Sonnensegel stattgefunden. Dieses Angebot ist so gut angekommen, dass wir uns entschlossen haben, es auch künftig beizubehalten.“

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