Grevenbroich Zweiter Markt für Kapellen?

Grevenbroich · Die Eigentümerfamilie des leerstehenden Ladenlokals, in dem Rewe beheimatet war, steht in Verhandlungen mit einem Interessenten. Vor allem ältere Bürger fordern: Kapellen braucht einen zweiten Supermarkt.

 Das Gebäude, in dem früher der Rewe-Markt an der Talstraße beheimatet war, steht seit rund zwei Jahren leer.

Das Gebäude, in dem früher der Rewe-Markt an der Talstraße beheimatet war, steht seit rund zwei Jahren leer.

Foto: M. Reuter

Seit rund zwei Jahren steht der ehemalige Rewe-Markt an der Talstraße in Alt-Kapellen leer. Gerade für ältere Menschen ein Problem: Ihnen fehlt ein Frischemarkt in der Nähe. Doch es ist Bewegung in der Sache. Derzeit laufen Verhandlungen mit einem Interessenten für das Ladenlokal mit 854 Quadratmetern Verkaufsfläche. Das bestätigt Eigentümerin Marie-Cäcil Dahlmann. Mit wem verhandelt wird, möchte sie nicht verraten.

Klar ist aber: Rewe verzichtet auf seine Option, den noch bis März 2013 laufenden Mietvertrag zu verlängern. Das Unternehmen zahlt immer noch Miete an der Talstraße, obwohl der Supermarkt bereits Ende 2009 ins Neubaugebiet gezogen ist. Bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder Interessenten für den leerstehenden Markt — zum Beispiel Aldi und Penny. Zu einem Vertragsabschluss kam es jedoch nicht.

Das könnte auch an dem zwar noch bestehenden, aber im kommenden Jahr auslaufenden Mietvertrag gelegen haben. Allerdings gäbe es Gesprächsbereitschaft seitens Rewe, früher aus dem Mietvertrag auszusteigen. Das deutet Marie-Cäcil Dahlmann an. Wenn alles passe, sei es denkbar, den Vertrag "in gegenseitigem Einvernehmen früher zu lösen".

Vielen älteren Bürgern in Alt-Kapellen wäre das recht: Für sie ist der Weg in den Supermarkt im Neubaugebiet beschwerlich. Beim Heimatverein "Kapellener Jonge" sind die Nöte der Bürger bekannt. Peter Pfeiffer, Sprecher des Vereins, betont, wie wichtig ein neuer Supermarkt für den Ort wäre. "Gerade bei Kälte und Glätte können weite Wege für viele ältere Menschen zum Problem werden", sagt er. "Ich sehe häufig, wie schwer sich insbesondere Senioren mit Rolllator beim Weg zum Einkauf tun. Ein neuer Frischemarkt in der Nähe würde vieles erleichtern."

Ein Einzelhandelsstandortgutachten der Stadt hatte bereits 2010 ergeben, dass im Ort Bedarf besteht. Auch die städtische Wirtschaftsförderung war in die Gespräche mit Interessenten einbezogen. Zudem gab es im vergangenen Jahr Überlegungen in Kapellen, ein neuer Supermarkt könne auch auf der Fläche neben der gegenüber dem leerstehenden Markt gelegenen Tankstelle entstehen. Bürgermeisterin Ursula Kwasny und die städtische Wirtschaftsförderung waren gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Peter Pfeiffer würde sich freuen, wenn die Verhandlungen zwischen Eigentümerfamilie und Interessent für das leerstehende Gebäude erfolgreich abgeschlossen würden. "Das würde die Lebensqualität erhöhen", sagt er. "Ein Supermarkt wäre für Alt-Kapellen wichtig."

(NGZ)
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