Stadtentwicklung in Grevenbroich Zweiter Anlauf für die Bahnstraße

Grevenbroich · Die Stadt stellt in einer Versammlung am 28. Januar die neuen Pläne für den Bahnstraßen-Umbau vor, die umstrittene Einbahnstraße ist passé. Zwei Tage später entscheidet der Rat. Eine erneute Bürgerbeteiligung ist nicht vorgesehen.

 So soll die mittlere Bahnstraße nach dem Umbau aussehen, auch wenn noch Details zu klären sind. Diese Grafik hatten CDU, UWG und FDP vor dem Konsens aller Fraktionen vorgelegt.

So soll die mittlere Bahnstraße nach dem Umbau aussehen, auch wenn noch Details zu klären sind. Diese Grafik hatten CDU, UWG und FDP vor dem Konsens aller Fraktionen vorgelegt.

Foto: Fraktionen von CDU/UWG/FDP

Für den Umbau der Bahnstraße zwischen Ostwall und dem Kreisel am Platz der Deutschen Einheit stand bereits der Baustart im April fest – im vergangenen Jahr. Nach heftigem Protest aus der Bürgerschaft stoppte Bürgermeister Klaus Krützen das Millionen-Projekt, nun soll es im zweiten Anlauf gelingen: Am Dienstag, 28. Januar, 19 Uhr, wird die Stadt in einer Info-Versammlung im Bernardussaal das neue Konzept vorstellen, das von allen Fraktionen mitgetragen wird. Zwei Tage später entscheidet der Rat über den Umbau im Rahmen des integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK). Die Baukolonne soll wiederum im April anrücken, ein Jahr später als geplant.

Bereits 2018 wurde der erste Abschnitt der Bahnstraße zwischen Karl-Oberbach-Straße und Ostwall umgestaltet. Danach hagelte es Proteste gegen die nur fünf Meter breite Fahrbahn und die Blockparkplätze. Radfahrer schimpften, dass sie sich mit Autos die Fahrbahn teilen müssen. Viel Kritik gab es auch an den Plänen für die mittlere Bahnstraße. Die Stadt setzte deshalb die gesamte Planung auf Stopp. Neue Varianten wurden erarbeitet, schließlich legten Krützen und alle Fraktionen eine Konsens-Lösung vor.

Die Bürger werden nun nicht mehr befragt: „Ein erneutes Beteiligungsverfahren, etwa in Workshops, ist nicht vorgesehen“, erklärt Stadtsprecher Stephan Renner. Zum einen habe es solche Verfahren bereits gegeben, zum anderen „haben die Fraktionen mit vielen Anliegern und anderen gesprochen. Wir gehen davon aus, dass die Planung auf breiten Konsens stoßen wird.“ Zudem ist Eile geboten: Der Beschluss im Januar ist laut Renner nötig, um die Fördermittel von 2019 abrufen zu können.

Die Pläne betreffen auch den bereits umgestalteten Abschnitt. Die Blockparkplätze verschwinden komplett, stattdessen werden Längs-Stellplätze angelegt. Die Fahrbahn zwischen Ostwall und Graf-Kessel-Straße wird um circa einen halben Meter verbreitert. Die wichtigsten Änderungen im zweiten Abschnitt von Ostwall bis Kreisel: Die ursprünglich geplante Einbahnstraße ist passe, es bleibt beim Zwei-Richtungsverkehr, das gilt auch für die Rheydter-Straße bis zur Dechant-Schütz-Straße, die mit der kleinen Bahnstraße den folgenden, dritten Bauabschnitt bildet.

Ebenfalls aufgegeben wird das auf der mittleren Bahnstraße vorgesehene Shared Space-Prinzip, bei dem mehrere Verkehrsarten sich den Straßenraum teilen. Stattdessen wird voraussichtlich auf der südlichen Straßenseite ein 2,50 Meter breiter Radweg für beide Richtungen angelegt. Bleiben soll der mäandrierende Straßenverlauf, der zum Langsamfahren anhalten soll – auf der Straße wird Tempo 20 gelten.

Die Kosten für den zweiten und dritten Abschnitt belaufen sich laut Stadt auf 2,3 Millionen bis 2,4 Millionen Euro, dafür erhält Grevenbroich etwas mehr als eine Million Euro Zuschüsse. Den nochmaligen Umbau im ersten Abschnitt muss die Stadt selbst stemmen, „die Kosten stehen noch nicht fest“, sagt Renner. Der Umbau-Zeitraum werde mit den Arbeiten auf dem Nachbar-Abschnitt abgestimmt.

(cso-)
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