Grevenbroich Zwei Lehrer leiten neue Schule kommissarisch

Grevenbroich · Konrektor Georg Balster und Abteilungsleiter Arno Hanneken leiten die Gesamtschule so lange, bis der Rechtsstreit entschieden ist.

Die Führungskrise an der neuen Gesamtschule ist — elf Tage vor dem Unterrichtsbeginn — vorerst beendet: Georg Balster, Konrektor, ist als stellvertretender Schulleiter bestellt worden. Er wird — gemeinsam mit dem inzwischen ebenfalls bestellten Abteilungsleiter Arno Hanneken — die Schule kommissarisch leiten.

Balster, zuvor Konrektor an der auslaufenden Hans-Sachs-Schule, ist der einzige Pädagoge, der die neue Gesamtschule in ihrer Entwicklung von Anfang an begleitet hat. Neben Susan Kletzin aus Duisburg und den Grevenbroichern Heinz-Gerd Schmitz, Manfred Rost und Klaus Krützen arbeitete er mit am pädagogischen Konzept. Zudem koordinierte er, mit Kletzin und Arno Hanneken, das Anmeldeverfahren und bewarb sich wie diese um einen Posten im Leitungsteam.

Die Übergangslösung ist notwendig geworden, weil die kommissarische Schulleiterin Susan Kletzin den Klageweg beschritten hat, nachdem der Chefposten mit einem anderen Bewerber besetzt werden sollte: Peter Jigalin aus Düsseldorf. Stadtverwaltung und Politik hatten sich vergeblich für Kletzin eingesetzt, die Bezirksregierung verwies auf das Prinzip der "Bestenauslese".

Die Folge: "Der anhängige Rechtsstreit wirkt sich dahingehend aus, dass die Stelle des Schulleiters nicht neu besetzt werden kann", so Stefanie Klockhaus von der Bezirksregierung. Susan Kletzin werde ihren Dienst nach den Sommerferien weiter an der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Duisburg wahrnehmen, Peter Jigalin an der Hulda-Pankok-Gesamtschule in Düsseldorf. Erst nach einem rechtskräftigen Gerichtsurteil wird eine endgültige Regelung getroffen werden können.

Die Eltern-Kritik an zu großen Klassen mit bis zu 31 Kindern schaffen Balster und Hanneken jetzt aus der Welt: Nach der gerichtlichen Zuweisung von vier Förderschülern dürfen sie eine achte Überhangklasse bilden. Sieben Klassen werden dazu umgewandelt. "Wir wollen dabei so sensibel wie möglich vorgehen und Wünsche von Schülern berücksichtigen, die zusammen lernen wollen", so Georg Balster.

Laut Auskunft der Bezirksregierung macht die Neuverteilung keine komplette Neubildung von Klassen erforderlich: So bleibe die Klasse mit der integrativen Lerngruppe unverändert; aus den übrigen Klassen werden jeweils einzelne Schüler abgezogen. "Die wenigen von der Neubildung betroffenen Eltern werden schriftlich in Kenntnis gesetzt werden", so Klockhaus.

Nicht nur an der neuen Gesamtschule in Grevenbroich gab es kurz vor dem Start Veränderungen: Auch an anderen Schulen haben, so die Bezirksregierung, Lehrkräfte in den Vorbereitungsteams mitgearbeitet, ohne wegen weiterer Bewerbungen eine Leitungsfunktion übernehmen zu können. Zusätzliche Züge wurden ebenfalls an anderen Schulen eingerichtet, "um den Start für die Schüler zu verbessern".

(NGZ)
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