Grevenbroich Zu wenig Anmeldungen für Realschule

Grevenbroich · Statt der notwendigen 56 Viertklässler wurden nur 32 für die Realschule Bergheimer Straße angemeldet. Heute treffen Verwaltung und Initiative vor dem Verwaltungsgericht aufeinander. Streitpunkt ist der Info-Brief zur Zweitanmeldung.

 Für das kommende Schuljahr wurden jetzt nur 32 Viertklässler angemeldet. Bezirksregierung, Stadtverwaltung und Schulleitung arbeiten jetzt an einer Lösung.

Für das kommende Schuljahr wurden jetzt nur 32 Viertklässler angemeldet. Bezirksregierung, Stadtverwaltung und Schulleitung arbeiten jetzt an einer Lösung.

Foto: Linda Hammer

Keine Pressekonferenz wie angekündigt, stattdessen Gespräche hinter verschlossenen Türen: So sieht der aktuelle Sachstand zur Realschule Bergheimer Straße aus. Die Stadtverwaltung teilte gestern das Ergebnis der bedingten Zweitanmeldung, die die Bürgerinitiative "Rettet die RBS" in einem Vergleich vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf erzielt hat, mit. Demnach haben Eltern 32 Viertklässler für das kommende Schuljahr an der Realschule angemeldet — zu wenig für die notwendigen zwei Züge.

Grevenbroich: Zu wenig Anmeldungen für Realschule
Foto: L. Berns

Damit müssen Vertreter der Bezirksregierung Düsseldorf, der Grevenbroicher Verwaltung und Realschul-Leiterin Anita Piel an einen Tisch: "Derzeit finden Überlegungen statt, welche Möglichkeiten dieses Anmeldeergebnis für die Schullandschaft in Grevenbroich bietet", so Rathaus-Sprecher Andreas Sterken. "Derzeit können und wollen wir dazu noch keine Stellungnahme abgeben."

Das könnte sich am heutigen Mittwoch ändern: Dann treffen sich Vertreter der Verwaltung und der Bürgerinitiative erneut vor dem Verwaltungsgericht in Düsseldorf: Streitpunkt ist diesmal der Brief, den die Verwaltung an alle Viertklässler-Eltern geschrieben hatte, um sie über die bedingte Zweitanmeldung zu informieren. Durchaus möglich, dass vor Gericht eine neue Perspektive für die umkämpfte Realschule entwickelt wird — eine Perspektive, die zwischen der schrittweisen Auflösung, die der Stadtrat beschlossen hat, und der eigenständigen Zukunft, die die Bürgerinitiative mit einem Bürgerentscheid durchsetzen will, liegt.

Die Position von Stadtverwaltung und Bezirksregierung war bisher, dass die RBS — wie auch die Katholische Hauptschule — auslaufen muss, um dafür eine zweite Gesamtschule zu errichten. Der demografische Wandel wird so stark ausfallen, dass zwei Realschulen — neben den beiden Gesamtschulen und den beiden Gymnasien — nicht ausgelastet sein werden. Da das Gebäude der RBS saniert werden muss, sollte es zugunsten der Diedrich-Uhlhorn-Realschule in Wevelinghoven aufgegeben werden.

Eine Möglichkeit, die Anwalt Michael Zimmermann, der die Elterninitiative vertritt, für die Realschule sieht: "Den Fortbestand beider Schulen unter einer Leitung." Allerdings lasse diese Lösung deutliche Mehrkosten entstehen. Vor dem Hintergrund des defizitären Haushalts und der Kritik am Sparwillen der Stadt, die Landrat Hans-Jürgen Petrauschke äußerte, könne diese Variante deshalb schwierig durchzusetzen sein.

Die Zusammenlegung beider Realschulen wäre aus mehreren Gründen eine elegante Lösung: Gertrud Pelzer, Rektorin der Diedrich-Uhlhorn-Realschule, geht in einem Jahr in den Ruhestand. Und die Realschule Bergheimer Straße würde — wie von der Elterninitiative gefordert — nicht aufgelöst werden.

(NGZ)
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