Grevenbroich Zu Ostern herrscht Schonzeit für die Feldhasen

Grevenbroich · Eine alte Faustregel besagt, dass der Hase sich pro Jahr verzehnfacht. Doch Rammler und Häsin haben Probleme, ihrem fortpflanzungsfreudigen Ruf gerecht zu werden - die Population geht deutschlandweit zurück.

"Im Rhein-Kreis Neuss ist der Bestand an Feldhasen aber stabil", sagt Peter Kallen, Vorsitzender der Kreisjägerschaft: "Die Bejagung ist erlaubt, es ist eine ganz normale jagdbare Tierart." Etwa 2000 Hasen werden im Kreisgebiet pro Jahr geschossen, seit etwa fünf Jahren ist der Bestand an Hasen konstant, erklärt Kallen.

"Zwei mal pro Jahr, meistens nachts, werden die Hasen in den unterschiedlichen Revieren gezählt. Natürlich kommt man so nicht auf exakte absolute Zahlen, wir können aber vergleichen und hochrechnen."

Wie für alle Wildtiere ist auch für den Hasen der Verlust an Lebensraum ein fortschreitendes Übel, erklärt Kallen, der etwa 1300 Mitgliedern in sieben Hegeringen vorsteht. Die Bebauung von Grünflächen ist dabei genau so ein Problem, wie eine zu monotone Nutzung von Ackerland.

"Maisfelder bieten dem Hasen zwar einen Sichtschutz, allerdings braucht er als Steppentier eher die offenen Flächen. Den Sichtschutz verschafft er sich dort selber, indem er sogenannte Sassen, kleine Mulden, gräbt", berichtet Kallen. Ein Problem sei weiterhin, dass auf Mais- oder Weizenfeldern keine anderen Pflanzen wachsen, darunter befindet sich nackter Boden. "Der Hase ernährt sich aber von Gräsern und Kräutern, er sucht regelrecht nach Heilkräutern, um gesund zu bleiben - man spricht auch von der ,Hasenapotheke'", so der 47-Jährige.

Angesichts des guten Wetters - vor allem der April sei wichtig -, geht Peter Kallen davon aus, dass 2014 ein gutes Hasenjahr wird. Gejagt werden die Langohren zurzeit jedoch nicht.

Nicht nur zu Ostern herrscht für die Feldhasen Schonzeit in Nordrhein-Westfalen. Die Jagd auf diese Tiere ist lediglich in den Monaten Oktober, November und Dezember erlaubt.

(suzo)
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