Bernardus- und Städtepartnerschaftsfest in der City Zeitplan ließ Raum für Improvisation

Abschied nehmen hieß es am Sonntag auf dem Schlossplatz für den letzten Teil der ausländischen Gäste aus Grevenbroichs Partnerstädten. Drei Tage lang hatten die Delegationen aus dem französischen St. Chamond, aus Celje in Slowenien und aus Auerbach im Vogtland gemeinsam mit den Grevenbroichern das Bernardusfest gefeiert und ihre Städtepartnerschaft bekräftigt.

Rund 350 Gäste waren mitgereist und zum großen Teil in Privatfamilien untergebracht. Während die Slowenen und ein Teil der Auerbach und Franzosen sich bereits am Samstag Abend auf den weiten Heimweg machen mussten, erlebten die übrigen Gäste noch ein gemeinsames Frühstück mit Kaffee und rund 500 belegten Brötchen, die am Morgen noch geschmiert werden mussten. Bürgermeister Theo Hoer kam aus dem Hände-Schütteln kaum heraus. Herzlich wurde er von den Franzosen mit den obligatorischen Küsschen verabschiedet. Abschiedsfotos, Adressenaustausch, Einladungen zum Gegenbesuch und das Verstauen der Koffer im Bush - all das bracht noch einmal Wirbel in die bunt gemischte internationale Gruppe vor dem Alten Schloss, dann wurde es ruhig.

Werner Amian, Partnerschafts- beauftragter der Stadt Grevenbroich, war nach all den Anstrengungen der vergangenen Tage nicht unglücklich darüber. Das Resumée der Grevenbroicher fiel jedoch durchweg positiv aus: Man habe genau den richtigen Rahmen gewählt, um das Partnerschaftsfest gebührend zu feiern, waren sich die Organisatoren einig. Dabei sei der lockere Zeitplan durchaus positiv gewesen: Spontan habe man sich beispielsweise zum Besuch der Marktmusik in St. Peter und Paul entschlossen. "Wenn die Termine zu eng sind, dann geht so etwas einfach nicht", erklärt Rathaussprecher Roland Knapp. So besuchten die offiziellen Gäste am Samstag das internationale Turnier der Volleyballer, Handballer und Basketballer in Gustorf, das Spielfest an der Alten Feuerwache und das Fest des spanischen Elternvereins, das den Besuchern besonders gut gefiel. "Die Spanier haben extra noch eine Pfanne Paella mehr gemacht", berichtet Knapp.

Auch das Schützenfest in Kapellen ließen die Slowenen, Sachsen und Franzosen nicht aus und zeigten sich besonders vom Fackelzug beeindruckt. Was den Gästen an diesem internationalen Fest besonders gut gefiel, war der Austausch untereinander. So stellten die Auerbacher und die Delegation aus St. Chamond fest, dass sie vor einiger Zeit beinahe schon einmal Kontakt miteinander hatten, als die Vogtländer mit einer Ausstellung zu Gast in einem Nachbarort von St. Chamond waren. Der Bürgermeister dieses Ortes wiederum ist der Bruder eines französischen Delegationsmitgliedes. Ob sich unter Grevenbroichs Partnerstädten ebenfalls Beziehungen entwickeln, ist jedoch noch nicht absehbar.

"Informelle Einladungen sind auf jeden Fall ausgesprochen worden", bestätigt Roland Knapp. Zwischen Grevenbroich und St. Chamond findet voraussichtlich im Juni ein nächstes Treffen statt. Weitgehend zufrieden mit dem Verlauf des Bernardusfestes zeigten sich auch die Grevenbroicher Einzelhändler, die sich mit einem verkaufsoffenen Sonntag in der Stadt an den Feierlichkeiten beteiligt und Programmpunkte auf den Bühnen finanziell unterstützt hatten.

"Die Stadt war sehr voll", resümiert Fred Schlangen, Vorsitzender des Grevenbroicher Werberings. "Viele Grevenbroicher haben das Bernardusfest für einen Einkaufsfamiliensonntag genutzt." Die Angebote seien an beiden Tagen des Wochenendes gut angenommen worden. Auf ein zusätzliches Maifest will der Werbering nach dem Bernardusfest verzichten. "Zwei ähnliche Veranstaltungen innerhalb kurzer Zeit lohnen sich für uns nicht", so Schlangen. feh / PeS

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