Grevenbroich Zahl der Baugenehmigungen sinkt

Grevenbroich · Stadt liegt entgegen dem Landestrend. Bautätigkeit in NRW ist gestiegen.

In NRW wird eifrig gebaut. Die Zahl der Baugenehmigungen im Land stieg in der ersten Hälfte 2014 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 11,6 Prozent. Das gibt das Landesamt für Information und Technik bekannt. Während die Zahl der Genehmigungen für Einfamilienhäuser um 2,7 Prozent gesunken ist, legte die für Häuser mit mehr als zwei Wohnungen um 19,3 Prozent zu.

Ganz andere Zahlen gibt's für Grevenbroich: Im ersten Halbjahr 2013 erteilte die Stadt insgesamt 54 Genehmigungen für Wohnhäuser, von Januar bis Juni 2014 waren es dagegen nur 47 - ein Rückgang um 13 Prozent. Überwiegend werden Einfamilienhäuser errichtet, 40 Genehmigungen wurden bis Juni 2014 erteilt (Vorjahr 46). Die Zahl der genehmigten Mehrfamilienhäuser stagniert dagegen (acht, Vorjahr sieben). Die Zahl der genehmigten Mehrfamilienwohnungen wird im Rathaus nicht erfasst.

Laut Dorothea Rendel vom Fachbereich Planung ist es schwer, auf der Basis von rund 50 Häusern im Halbjahr einen Trend abzulesen, doch sie betont: "In Grevenbroich besteht generell ein großes Interesse an Einfamilienhäusern. Wir liegen in der Ballungsrandzone. Viele Hausbauer kommen aus dem Raum Düsseldorf, weil bei uns die Bodenpreise niedriger sind."

Ein Grund für den Rückgang 2014 könne der baldige Abschluss des Baugebietes in Kapellen mit rund 500 Wohneinheiten sein, fast alle Grundstücke seien verkauft oder reserviert. Angelaufen ist die Vermarktung von Bauland am Glockenstrauch (Frimmersdorf) und an der verlängerten Königslindenstraße (Neuenhausen), doch diese Areale sind deutlich kleiner.

Den Grund für die geringe Bautätigkeit beim Geschosswohnungsbau sieht Bauvereins-Vorstand Hubert Zimmermann in den "recht niedrigen Mieten bei deutlich gestiegenen Baukosten. Mieten von etwa zehn Euro je Quadratmeter sind hier oft nicht zu erzielen." Investoren könnten so keine schnelle Rentabilität erreichen. "Wenn Mietwohnungen gebaut werden, dann eher im hochpreisigen Bereich", so Zimmermann. Der Bauverein hat nach dem Bau von 120 überwiegend öffentlich geförderten Mietwohnunen am Flutgraben und in Elsen zurzeit eine Pause eingelegt, er konzentriert sich auf die Sanierung.

Auch Anneliese vom Scheidt, Vorsitzende des Haus- und Grundbesitzervereins, erklärt: "Der freifinanzierte Mietwohnungsbau in der Stadt ist seit Jahren rückläufig. Wenn Mehrfamilienhäuser errichtet werden, handelt es sich vor allem um Eigentumswohnungen." Mehrfamilienhäuser entstehen zurzeit in der City und in Kapellen,

(NGZ)
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