Grevenbroich Wunderkerzen lösen Brandalarm aus

Grevenbroich · Eine Feier in der Pause hatte ungeahnte Folgen: Wunderkerzen lösten gestern im Berufsbildungszentrum Alarm aus, ein Gebäude wurde geräumt. Zu löschen gab's zum Glück nichts – im Gegensatz zum Großeinsatz 2010 im selben Haus.

 Die Feuerwehr rückte am Berufsbildungszentrum an, das Gebäude rechts war bereits komplett geräumt, die Schüler warteten auf dem Hof.

Die Feuerwehr rückte am Berufsbildungszentrum an, das Gebäude rechts war bereits komplett geräumt, die Schüler warteten auf dem Hof.

Foto: Staniek

Eine Feier in der Pause hatte ungeahnte Folgen: Wunderkerzen lösten gestern im Berufsbildungszentrum Alarm aus, ein Gebäude wurde geräumt. Zu löschen gab's zum Glück nichts — im Gegensatz zum Großeinsatz 2010 im selben Haus.

Der Kuchen stand auf dem Tisch, die Kerzen waren angezündet. Doch statt einer fröhlichen Feier in der Schulpause gab's Alarm. Brennende Wunderkerzen lösten gestern gegen 13 Uhr im Berufsbildungszentrum (BBZ) Grevenbroich an der Bergheimer Straße die Brandmeldeanlage aus. Die Feuerwehr Grevenbroich rückte mit vier Feuerwehrfahrzeugen zur Schule aus, an der 2700 Jugendliche und junge Erwachsene lernen. Ein zweietagiges Schulgebäude wurde komplett geräumt.

Kleine Ursache, große Wirkung: Eine Gruppe Schüler wollte in der Unterrichtspause den Geburtstag einer Schülerin feiern. "Sie hatten in der Cafeteria einen Kuchen auf einen Stehtisch gestellt", erzählt Hermann Hover, der am BBZ die Cafeteria betreibt. "Plötzlich sah ich, dass Mädchen Wunderkerzen in der Hand hatten. Ich rief: ,Geht raus, hier sind Brandmelder angebracht", schildert Hover.

Doch die Warnung half offensichtlich nicht mehr: Schon kurze Zeit später ertönte die Sirene im Haus. "Viele Schüler waren wegen der Pause bereits auf dem Hof, unser Hausmeister ging sofort durch die Räume und schickte alle, die er sah, ebenfalls raus", erklärt Schulleiter Herbert Ortmanns. "In dem rund 25 Quadratmeter großen Raum war leichter Rauch, wir haben die Cafeteria gelüftet", so Einsatzleiter Detlef Schwerdtner. Und er lobt: "Die Schüler haben gut reagiert. Als wir eintrafen, waren alle draußen." Nach einer halben Stunde war alles vorbei, rückte die Wehr wieder ab. "Zum Glück ist nichts passiert", sagt Schulleiter Herbert Ortmanns. "Der Alarm zeigt, dass unsere Brandmeldeanlage gut funktioniert. Der Kreis hat erheblich in den Brandschutz investiert." Im Zuge des Mensabaus wurde das Gebäude mit der Meldeanlage versehen, wurden zusätzliche Rauchabzugsöffnungen im Dach geschaffen.

2010 war es am BBZ zu einem Großeinsatz gekommen — Ursache war ein Schwelbrand am Kondensator einer Deckenleuchte im selben Gebäude. Der Rauch zog durch Leitungen ins obere Stockwerk. 300 bis 400 Schüler mussten das Haus verlassen. 40 Feuerwehrleute, zehn Polizei- und neun Rettungswagen waren damals im Einsatz. 16 Schüler und ein Lehrer klagten über Atembeschwerden und wurden in Krankenhäuser gebracht, konnten aber rasch entlassen werden.

Nun stellt sich die Frage, wer für den Einsatz gestern bezahlt. Laut Feuerwehrsatzung erhebt die Stadt für den Fehleinsatz 1048 Euro. "Unser Ansprechpartner ist das BBZ beziehungsweise dessen Träger", so Stadtsprecher Andreas Sterken. Ortmanns kündigt an: "Es kann sein, dass bei den Schülern etwas von den Kosten hängenbleibt. Wir werden mit dem Kreis über die Kostenfrage sprechen." Hover betont, dass die Schüler "mit Sicherheit todunglücklich waren, sie wollten doch nur eine Freude bereiten."

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