Grevenbroich Wird Schneckenhaus ein Denkmal?

Grevenbroich · UWG-Fraktion will das blaue Holzgebäude im Bend für die Zukunft sichern.

 Das Schneckenhaus wurde für die Landesgartenschau gebaut.

Das Schneckenhaus wurde für die Landesgartenschau gebaut.

Foto: Mreu

Das "Schneckenhaus" im Bend soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Das fordert die UWG-Fraktion in einem Antrag für die nächste Ratssitzung. "Wir wollen, dass das Holzgebäude mit seiner ungewöhnlichen, schneckenhausförmigen Architektur auf Dauer erhalten bleibt", argumentiert Ratsfrau Hildegard Florack.

Das "Schneckenhaus" kann 2015 einen "runden Geburtstag" feiern: Vor 20 Jahren wurde es mitsamt eines Lehrgartens im Rahmen der Landesgartenschau eröffnet. Zunächst als Informationszentrum des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums geplant, wurde das Gelände nach und nach erweitert und zur Wildtier- und Umweltstation umfunktioniert. "Diese Einrichtung im Naherholungsgebiet ist nicht nur von großer Bedeutung für die Grevenbroicher Bürger, sie wird auch über die Stadtgrenzen hinaus positiv wahrgenommen", unterstreicht Hildegard Florack.

Der Antrag der Unabhängigen ist im Rathaus eingegangen, kommentieren will man ihn dort allerdings noch nicht: "Das Begehren der UWG wird auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung aufgenommen. Danach wird sich der städtische Arbeitskreis Denkmalschutz mit dem Antrag beschäftigen", so Stadtsprecher Andreas Sterken.

Sollte dem UWG-Antrag entsprochen werden, wäre das "Schneckenhaus" das jüngste unter den Grevenbroicher Baudenkmälern. In der Denkmalliste der Stadt sind derzeit 193 Baudenkmäler eingetragen, die allesamt weitaus älter als 25 Jahre sind. Das Alter sei hierbei allerdings nur zweitrangig, meint Hildegard Florack: "Die Voraussetzungen für die Anerkennung als geschütztes Denkmal sind unter anderem die bedeutende künstlerisch-architektonische Gestaltung und das besonders große öffentliche Interesse an diesem Objekt", meint die Ratsfrau.

Lehrer, Schüler, Eltern und Senioren würden nach Ansicht der UWG diese Anlage gleichermaßen schätzen - "und sie hoffen, auch weiterhin auf die Pflege und den Erhalt dieser Einrichtung, die als bedeutendste bauliche Schöpfung der Landesgartenschau gilt", meint die Gustorfer Politikerin. Florack hofft nicht zuletzt auch darauf, dass das "Schneckenhaus" künftig wieder als Wildstierstation eingesetzt wird.

Dem Holzgebäude, das ursprünglich lediglich für die neunmonatige Dauer der Landesgartenschau errichtet wurde, drohte im Jahr 2007 der allmähliche Verfall. Nachdem der Förderverein auf große Schäden aufmerksam gemacht hatte, ließ die Stadt das Haus drei Jahre später mit rund 65 000 Euro aus dem Konjunkturpaket sanieren. Bauelemente, in denen sich der Schimmel ausgebreitet hatte, wurden ausgetauscht, morsche Fußböden und die Wärmedämmung erneuert.

(NGZ)
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