Grevenbroich Wir machen die Stadt fit für den Frühling

Grevenbroich · Nicht nur viele Gärten werden zurzeit auf Vordermann gebracht: Bettina Beuels, Marion Fiddrich, Ute Lübke und rund 40 Kollegen von den Wirtschaftsbetrieben sind in den Grünanlagen der Stadt bei der Arbeit, pflanzen und jäten.

 Sie und ihre Kollegen machen die städtischen Grünanlagen schön für den Frühling: (v.l.) Ute Lübke, Bettina Beuels und Marion Fiddrich von den Wirtschaftsbetrieben Grevenbroich.

Sie und ihre Kollegen machen die städtischen Grünanlagen schön für den Frühling: (v.l.) Ute Lübke, Bettina Beuels und Marion Fiddrich von den Wirtschaftsbetrieben Grevenbroich.

Foto: Georg Salzburg

Das schöne Frühlingswetter lockt ins Freie: Der Vorgarten muss gepflegt werden, und auf dem Balkon ist ebenfalls einiges an Arbeit nötig. Auch Bettina Beuels, Marion Fiddrich und Ute Lübke greifen zu Rechen, Schuffel und anderem Gartengerät, doch sie arbeiten in anderen Dimensionen. Die drei Frauen und rund 40 Gärtner-Kollegen der Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV) machen zurzeit die Grünanlagen der Stadt — tausende Quadratmeter in Parks, Friedhöfen und Spielanlagen — fit für den Frühling.

Etwa zehn Kolonnen sind überall im Stadtgebiet im Einsatz. "Es gibt für mich nichts Besseres als im Freien zu arbeiten", sagt Bettina Beuels. "Wir erleben den Wechsel der Jahreszeiten. Und man ist viel abgehärteter, als wenn man den Arbeitstag in einem Büro mit Klimaanlage verbringt", erkärt die 46-Jährige, die 1986 ihre Ausbildung begonnen hatte. "Eigentlich wollte ich Landwirtin werden, doch damals hieß es, dass man einen Bauern heiraten müsse, um in der Landwirtschaft zu arbeiten — das wollte ich nicht. So wurde ich Gärtnerin", erzählt die verheiratete Mutter von zwei Kindern. Ihr macht der Beruf Spaß. "Wir arbeiten mit Herz", sagt Beuels, die nach der Elternzeit halbtags arbeitet. "Die WGV sind familienfreundlich."

Zusammen mit ihren Kolleginnen brachte sie gestern unter anderem eine Grünanlage am Neuenhausenener Friedhof auf Vordermann. "Wir sammeln das letzte Laub auf, beseitigen Unkraut — und pflanzen Bodendecker, etwa Efeu und Knallerbse", erklärt Ute Lübke (46) über die zurzeit anstehenden Arbeiten. "Und bald beginnt für uns wieder die Mähsaison", ergänzt Marion Fiddrich (44).

Die Pflanzzeit für die Sommerblumen hat noch nicht begonnen, doch es schon steht fest: So schön blühen wie in früheren Jahren wird es in Grevenbroich nicht. Die aktuellen Einsparungen in der City: Das Beet beim Eulenturm wird in eine Rasenfläche verwandelt, der Blumenfächer am Museum um eine Teilfläche reduziert wird. 11 500 Euro will die Stadt einsparen. Vorbei ist die Zeit der Landesgartenschau, als sie noch rund 50 000 Mark (etwa 25 000 Euro) für Blumen ausgab.

Was die drei Gärtnerinnen ärgert: "Wir finden in den Anlagen immer wieder Abfälle — sogar Teppiche und Sonnenschirme. Der wilde Müll hat zugenommen. Dabei kann man doch seinen Sperrmüll kostenlos abholen lassen", sagt Beuels.

Ute Lübke aus Grevenbroich und Marion Fiddrich aus Garzweiler haben etwas gemeinsam: Sie wuchsen in der DDR auf und kamen kurz nach der Wende in den Westen. "Einen Monat nach dem Mauerfall zog ich von Dresden hierhin. Ich war jung, wollte Neues wagen und dachte: Im Westen ist alles besser und schöner." Und sie habe verwirklicht, was sie wollte , sagt die Mutter eines 14 Jahre alten Sohnes, die in der Stadtmitte wohnt. In der DDR hatte sie 1984 ihre Ausbildung zur Gärtnerin begonnen. "Das war mein Traumberuf". Anfang 1990 kam auch Marion Fiddrich aus Weißwasser in der Oberlausitz ins Rheinland. "Meine Eltern lebten bereits hier." Im Juni 1990 fing sie bei der Stadt an; 2002 wurde der Bauhof privatisiert, damit entstanden die WGV.

(NGZ)
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