Sandra Lohr "Wir brauchen Bürgernähe und mehr offene Gespräche"

Grevenbroich · Sie sind die erste Frau an der Spitze des CDU-Ortsverbandes Jüchen, und Sie sind noch nicht lange in der Politik. Wie kamen Sie zur CDU?

 Die neue CDU-Ortsverbands-chefin Sandra Lohr (42) auf dem Jüchener Marktplatz, der neu gestaltet werden soll.

Die neue CDU-Ortsverbands-chefin Sandra Lohr (42) auf dem Jüchener Marktplatz, der neu gestaltet werden soll.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Sie sind die erste Frau an der Spitze des CDU-Ortsverbandes Jüchen, und Sie sind noch nicht lange in der Politik. Wie kamen Sie zur CDU?

sandra Lohr Im vergangenen Jahr fragte mich mein Vorgänger Ralf Cremers, der jetzt stellvertretender Fraktionschef ist, ob ich mitmachen wolle. Wir kennen uns seit Jahren, haben uns etwa gemeinsam in Schul-Fördervereinen engagiert. Da meine Kinder jetzt 13 und 17 Jahre alt sind, habe ich mehr Zeit.

Die Jüchener Union leidet unter sinkenden Mitgliederzahlen. Welches Rezept hat die neue Vorsitzende?

Lohr Wir brauchen mehr Bürgernähe, mehr offenes Gespräch, die Erfahrungen der älteren und der jungen Generation. Sebastian Heckhausen von der Jungen Union etwa stellt viel auf die Beine, ist mit 21 schon stellvertretender Gemeindeverbandsvorsitzender. Das motiviert andere. Insgesamt müssen wir mehr Menschen in die politische Diskussion einbeziehen. Viele äußern sich in Facebook-Gruppen, sagen: "Man erreicht eh nichts". Die wollen wir an den Tisch holen, ihnen sagen: Gemeinsam erreichen wir mehr. Es geht nicht nur um reine Mitgliederzahlen, sondern um Menschen, die aktiv werden.

Wie wollen Sie die erreichen?

Lohr Jüchen ist überschaubar, da reicht oft Mund-zu-Mund-Propaganda, persönliche Ansprache. Ich bin gut vernetzt. Wir wollen nicht nur bei Versammlungen präsent sein, sondern auch auf der Straße oder im Supermarkt diskutieren.

Über welche Themen?

Lohr Im Ortsteil Jüchen steht in den nächsten Jahren die Neugestaltung des Marktplatzes an. Da sollten wir möglichst viele einbeziehen und schon bald ausloten, was sie sich für diesen zentralen Platz wünschen.

Was wünschen Sie sich für den Marktplatz?

Lohr Der Riesen-Pavillon dort stört mich, ich wünsche mir einen Platz, wo man nett sitzen, andere treffen kann.

Viele Jüchener nerven die Biker, mancher fordert ein Verbot auf der Durchgangsstraße.

Lohr Ich denke, das ist nicht durchsetzbar. Ich halte es für besser, wenn Jüchener Motorradfahrer andere etwa bei Polo ansprechen und auf das Problem aufmerksam machen.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE CARSTEN SOMMERFELD

(NGZ)
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