Grevenbroich Windtest expandiert in Neurath und in den USA

Grevenbroich · Der Windenergie-Dienstleister gehört weltweit zu den "Top Fünf" der Branche. Nach dem Start der US-Tochter wird in Neurath ausgebaut.

 Jasmin Holzinger und Martin Falk betreuen bald von Iowa aus das Geschäft von Windtest mit Windkraftanlagen.

Jasmin Holzinger und Martin Falk betreuen bald von Iowa aus das Geschäft von Windtest mit Windkraftanlagen.

Foto: NGZ-Foto. A. Tinter

In zwei Wochen starten zwei Mitarbeiter von Windtest Grevenbroich nach Iowa. Jasmin Holzinger und Martin Falk werden von der Kleinstadt Estherville aus für das USA-Geschäft des Neurather Dienstleisters für Windenergietechnik zuständig sein. Der erste US-Mitarbeiter dort wurde eingestellt, bis 2018 soll die 2014 gegründete Unternehmenstochter elf Beschäftigte haben, zwei Millionen Euro Umsatz erwirtschaften. Auch in Asien und Europa hat die Gesellschaft Pläne.

Vermessungen und Standortbeurteilungen für Windkraftanlagen in aller Welt werden an der Frimmersdorfer Straße erstellt - Windtest ist ein "Global Player". "Im Bereich der Technischen Vermessungen gehören wir als Dienstleister weltweit zu den ,Top Fünf'", sagt Geschäftsführerin Monika Krämer. "In den vergangenen drei Jahren haben wir den Jahresumsatz auf vier Millionen Euro verdoppelt."

Mittlerweile wird der Platz im Bürogebäude in Neurath knapp, das Gebäude wird nun um rund 400 Quadratmeter erweitert. "Die Bauarbeiten sollen im Sommer starten", kündigt die Geschäftsführerin an. Damit entsteht Raum, um die Zahl der Mitarbeiter in den nächsten Jahren von bislang 40 auf 50 zu steigern.

Windtest Grevenbroich ist auf Wachstumskurs, etwa in den USA. "In der Vergangenheit lag das Know how für die Entwicklung neuer Windkraftanlagen vor allem in Europa. Deutschland ist immer noch führend, aber die USA holen auf diesem Gebiet stark auf", begründet Jasmin Holzinger (34) das Engagement jenseits des Atlantiks.

Schon jetzt drehen sich in den Vereinigten Staaten 65 000 Rotoren, rund drei Mal so viel wie in Deutschland. "Bis 2030 sollen 20 Prozent der Energie in den USA aus erneuerbaren Energien kommen, derzeit sind es vier Prozent", sagt Holzinger. Einen anderen großen Markt will Windtest in der Türkei erschließen. "Wir haben dort einen neuen Kooperationspartner, mit dem wir zusammen Auswertungen von Windmessungen sowie Gutachten für neue Windparks erstellen", erklärt Krämer. In China arbeitet die Gesellschaft mit dem "TÜV Nordchina" zusammen. "Die chinesischen Anlagenhersteller wollen auf den nordamerikanischen Markt, der chinesische Staat treibt eine Qualitätsoffensive voran." Und in den Niederlanden betreibt Windtest mit einem Partner ein Testareal.

Beim Testfeld auf der Frimmersdorfer Höhe gibt's dagegen mittlerweile Einschränkungen. "Wegen des Neubaugebiets in Frimmersdorf können wir mit Blick auf die Schall-Emission auf einem Stellplatz nachts keine große Anlage betreiben. Wir testen dort nun Kleinwindenergieanlagen", so Krämer. An anderer Stelle auf der Höhe soll im Frühjahr ein Windrad der Drei-Megawatt-Klasse errichtet werden - das bislang leistungsstärkste dort. Da das Feld dann voll belegt ist, sucht Windtest bereits ein weiteres Testareal in Deutschland.

Trotz weltweiter Aktivitäten betont Monika Krämer: "Wir bleiben dem Standort Neurath treu."

(NGZ)
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