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Wilder Müll in Grevenbroich Wilder Müll kostet die Stadt 50.000 Euro

Grevenbroich · Wenn Sperrmüll, Autoreifen oder anderer Abfall einfach in der Landschaft entsorgt werden, entstehen nicht nur Schandflecken. Die Beseitigung kostet die Stadt jährlich rund 50.000 Euro. Die Zahl wilder Kippen nimmt zu.

 Haufenweise Altkleider wurden in der Umwelt entsorgt. Sogar ganze Bad- oder Zimmereinrichtungen müssen die Stadtbetriebe beseitigen.

Haufenweise Altkleider wurden in der Umwelt entsorgt. Sogar ganze Bad- oder Zimmereinrichtungen müssen die Stadtbetriebe beseitigen.

Foto: Niklas Brose

Ein hässlicher Anblick: Haufenweise Altkleider  – Jacken, Hosen und Schuhe – liegen am Weg neben dem alten Stellwerk in Orken verteilt. Kein Einzelfall – die Stadt leidet zunehmend unter wilden Müllkippen von Umweltfrevlern, und das macht sich auch immer wieder im Finanzhaushalt bemerkbar.  Im Jahr 2018 gab es laut Angaben der Stadt 283 nicht genehmigte Müllablagerungen in Grevenbroich –  etwa 60 mehr als im Jahr davor. Für die Entsorgung musste die Stadt  alleine im vergangenen Jahr etwa 50.000 Euro aufwenden. „In den Jahren zuvor waren die Beträge ähnlich hoch“, sagt Rathaus-Sprecher Stephan Renner.

Auch in diesem Jahr muss die Stadt Geld für die Entsorgung wilden Mülls einplanen, die Müllflut reißt nicht ab: Ausgediente Autoreifen auf einem Feldweg in Wevelinghoven und an Glascontainern in Neuenhausen sowie ein Müllberg auf dem Gehweg an der Langwadener Straße sind nur einige der Meldungen von Bürgern per Mängelmelder in den vergangenen zehn Tagen. Auf dem Spielplatz der Spielspinne am Flutgraben wurde sogar der Inhalt von Mülltonnen verteilt, auch das meldeten Bürger der Stadtverwaltung.

 Am alten Stellwerk in Orken häuft sich der Müll. Kein Einzelfall: Die Zahl der wilden Müllkippen im Stadtgebiet wächst jährlich.

Am alten Stellwerk in Orken häuft sich der Müll. Kein Einzelfall: Die Zahl der wilden Müllkippen im Stadtgebiet wächst jährlich.

Foto: Niklas Brose

Auch ganze Badezimmereinrichtungen, Schränke und anderes werden skrupellos auf öffentlichem Grund entsorgt. Die wilden Mülldeponien verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet. Es lassen sich keine „Hot-Spots“ ausmachen. Laut Stephan Renner werden jedoch bevorzugt abgelegene, mit dem Auto leicht zu erreichende Orte ausgewählt, um den Müll loszuwerden, ohne beobachtet zu werden.

Wer bei der unerlaubten Müllentsorgung erwischt wird, bleibt nicht unbestraft. Die Bußgelder variieren und können bis zu 5000 Euro betragen. Die Höhe des Betrages orientiert sich am „Bußgeldkatalog Umwelt des Landes NRW“.

Bei den Ermittlungen wird versucht, Hinweise auf die Verursacher im Müll zu finden. Dies gelingt laut Stephan Renner jedoch nur selten.  „Es gibt auch Fälle, in denen die Stadt nicht die ermittelnde Behörde ist“, sagt der Rathaus-Sprecher.

Einen dreisten Fall gab es Anfang des Jahres in Neurath, als etwa 200 alte Autoreifen auf einem Feldweg in die Landschaft gekippt wurden. Auf Reifen notierte Autokennzeichen führten in den Kreis Viersen. Ähnliche Fälle wie in Neurath ereigneten sich in Nettetal, Viersen und Mönchengladbach. Umweltämter nahmen Ermittlungen zum Verursacher auf.

Wer eine wilde Müllkippe entdeckt, hat mehrere Optionen, die Stadt darauf aufmerksam zu machen. „Der ‚Mängelmelder‘ der Stadt Grevenbroich ist eine Möglichkeit, sich an uns zu wenden und über Müllablagerungen oder andere Missstände zu informieren“, erklärt Stephan Renner.

Wenn die Stadtverwaltung  über eine wilde Müllkippe informiert wird, kümmern sich die Stadtbetriebe Grevenbroich um das Problem. Seit September vergangenen Jahres übernimmt die Stadt die Entsorgung in Eigenleistung. Vorher waren nach Auskunft von Stephan Renner  externe Firmen beauftragt worden. „Dass wir die Entsorgung nun selber übernehmen, hat den Vorteil, dass die Müllansammlungen wesentlich schneller entfernt werden“, sagt der Stadtsprecher zu der Änderung.

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