Grevenbroich Wilde WM-Nacht am Ostwall

Grevenbroich · Nach dem 4:0-Sieg der deutschen National-Elf wurde am Ostwall gefeiert. Autokorsos hupten sich durch die Innenstadt, bejubelt von mehreren hundert Fans am Straßenrand. Die Polizei resümiert: Alles ist friedlich verlaufen.

 Die WM-Nacht mit der Handy-Kamera festgehalten: Fans drängen sich auf dem Ostwall.

Die WM-Nacht mit der Handy-Kamera festgehalten: Fans drängen sich auf dem Ostwall.

Foto: Lars Wosnitza

"Es war ein friedlicher und fröhlicher Verlauf" — diese Bilanz zog Polizeisprecher Hans-Willi Arnold gestern nach dem ersten Weltmeisterschaftsspiel der deutschen Nationalmannschaft. Während der beiden "Public Viewing"-Veranstaltungen in der Innenstadt und dem anschließenden Autokorso durch die City sei es kaum zu nennenswerten Zwischenfällen gekommen.

 Auf der Schanze prallte ein Auto gegen eine Ampel.

Auf der Schanze prallte ein Auto gegen eine Ampel.

Foto: Lars Wosnitza

Bis auf einen: Ein 29 Jahre alter Grevenbroicher wurde von der Polizei mit zur Wache genommen. Der Mann hatte während des Spiels zu sehr dem Alkohol zugesprochen und wollte am Ostwall eine Schlägerei beginnen. Die Ordnungshüter griffen ein, der Grevenbroicher konnte anschließend seinen Rausch im Gewahrsam an der Lindenstraße ausschlafen. "Die Fans feierten den Sieg der deutschen Fußballer ausgelassen, aber nicht aggressiv", resümierte Arnold.

Beim öffentlichen "Fußball gucken" in der Alten Feuerwache waren am Sonntagabend die Eintrittskarten rasch vergriffen. "Vierhundert Leute waren da, mehr fasst der Saal nicht", erklärte Robert Jordan vom Stadtmarketing: "Wir mussten viele Fans vor der Türe leider vertrösten." Kein Problem: Ein Katzensprung von der Wache entfernt, am Stadtstrand "Evita Beach", gab es vor der großen Leinwand noch Platz. Dort feierten rund 350 Fans das 4:0 des deutschen Teams. "Alles hat reibungslos geklappt, es war ein tolles Fußball-Fest", erklärte Betreiber Norbert Lupp.

Nach dem Spiel setzten sich Autokorsos in Bewegung. Ziel war die Innenstadt. Vor dem Rathaus am Ostwall feierten etwa 200 Fußballfans ausgelassen bis nach Mitternacht. Fahrzeug wurden angehalten und einmal kurz durchgeschüttelt, bevor sie weiterfahren konnten. Dadurch entstand manch brenzlige Situation: Autofahrer, die davon nichts wissen wollten, gaben Vollgas und zogen durch. Mancher Fan konnte sich da nur noch mit einem schnellen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen.

Da Autokorsos grundsätzlich verboten sind, drückte die Polizei zwar das eine oder andere Auge zu — doch: "Wir achten sehr darauf, dass die Verkehrsvorschriften eingehalten werden", so Hans-Willi Arnold. Konkret: Wer im Siegestaumel "rote Ampeln" missachtet oder Menschen auf dem Autodach befördert, muss damit rechnen, dass die Ordnungshüter entsprechend durchgreifen. Einen Unfall gab es in der WM-Nacht dann doch zu beklagen: Ein Fahrer bekam beim Einbiegen auf die Schanze die Kurve nicht — und rammte frontal eine Ampel.

(NGZ)
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