Grevenbroich Wie das Rad vor Dieben geschützt wird

Grevenbroich · Jedes Jahr werden mehrere hundert Fahrräder in der Stadt gestohlen, die Aufklärungsquote ist gering. Die Polizei und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Grevenbroich geben Tipps, wie man sein Gefährt sichern kann.

 Ein gutes Schloss schützt vor Fahrraddieben - aber auch nicht immer: Für den Fall der Fälle sollte man die Rahmennummer seines Drahtesels kennen.

Ein gutes Schloss schützt vor Fahrraddieben - aber auch nicht immer: Für den Fall der Fälle sollte man die Rahmennummer seines Drahtesels kennen.

Foto: dpa

Insgesamt 208 Fahrräder wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres in Grevenbroich gestohlen, 429 waren es 2013. "Die Zahl der Fahrraddiebstähle stagniert auf hohem Niveau", erklärt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Nachdem vor einigen Wochen auffällig viele Räder verschwunden waren, konnte die Polizei acht Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Elf in einer Garage sichergestellte Drahtesel stammen aus Diebstählen, die Ermittlungen laufen. Doch insgesamt ist die Aufklärungsquote äußerst gering - für die ersten fünf Monaten 2014 liegt sie bei 3,85 Prozent. "Es ist schwer, gut organisierte Fahrraddiebe zu ermitteln", sagt Arnold. "Fahrräder werden überall gestohlen. Besonders groß ist die Gefahr dort, wo viele abgestellt werden - etwa am Bahnhof oder Schwimmbad", weiß der Polizeisprecher.

Umso wichtiger ist es, sein Fahrrad vor Dieben zu schützen, schließlich hat so manches Gefährt einen Wert in vierstelliger Höhe. Eine Faustformel: "Zehn Prozent des Kaufpreises sollte man in den Diebstahlschutz investieren", sagt Arnold, der sich selbst nicht ganz preiswertes Tourenfahrrad gekauft hat.

Wer also 1000 Euro für sein Bike ausgibt, sollte rund 100 Euro für ein Schloss oder eine Kette ausgeben. "Ein kleines Ringschloss allein reicht einfach nicht", betont der Polizeisprecher, "das ist mit kleinem Werkzeug leicht zu knacken". Besser seien massive Stahl- und Bügelschlösser plus Ringschloss für den Reifen. "Je mehr Sicherungen, um so besser", so Arnold.

"Man sollte es Dieben so schwer wie möglich machen. Je mehr Zeit sie aufwenden müssen, desto eher lassen sie ab", erklärt Walter Flöck, Vorstandsmitglied und Tourenleiter beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Grevenbroich. Beispielsweise ein Bügelschloss sei zwar etwas schwerer, "doch um es zu knacken, ist schon ein Bolzenschneider nötig", so Flöck. "Außerdem sollte man das Rad möglichst nicht in einer dunklen Ecke abstellen, wo kaum jemand vorbeikommt."

Wichtig ist auch, das Rad nicht nur ab- sondern auch anzuschließen - beispielsweise an einem Fahrradständer oder Pfahl. "Sonst wird es vielleicht samt Schloss weggetragen, der Dieb kann dann die Sicherung in Ruhe knacken", berichtet Hans-Willi Arnold.

Wenig Sinn macht es, das Fahrrad allein mit dem vorderen Rad an einem Pfahl anzuketten. "Das Vorderrad lässt sich mit zwei Schrauben rasch lösen und bleibt dann einfach zurück", sagt Walter Flöck. Stattdessen sollte das Zweirad mit Hinterrad und Rahmen angekettet werden. Ein weiterer Rat: Bei der Radwanderung auch bei kurzen Pausen das am Lenker festgesteckte Navi ab- und mitnehmen.

Um Fahrraddieben ihr Handwerk zu erschweren, rät die Polizei darüber hinaus zur Codierung des Rades. Das wird dabei mit einer Klebefolie versehen, die schwer zu entfernen ist und einen individuellen Code aufweist. So lässt sich schnell nachweisen, wer der rechtmäßige Besitzer des Rades ist.

Codieraktionen der Polizei im Grevenbroicher Stadtgebiet gibt es in den Sommerferien am Mittwoch kommender Woche, 16. Juli, sowie nach den Ferien am Donnerstag, 18. September, jeweils in der Zeit von 16 bis 19 Uhr in der Polizeiwache an der Lindenstraße.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort