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Grevenbroich WfB ist als Arbeitgeber beliebt

Grevenbroich · Die "Werkstatt für Menschen mit Behinderung" (WfB) möchte ihre Förder- und Betreuungsangebote weiter verbessern. Als Grundlage dient eine Mitarbeiterbefragung, die Professor Dieter Schüpp gestern vorstellte.

 Auch die Mitarbeiter der WFB-Großküche haben an der Befragung teilgenommen. Sie sind mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden.

Auch die Mitarbeiter der WFB-Großküche haben an der Befragung teilgenommen. Sie sind mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden.

Foto: M. Reuter

Der Ordner ist 206 Seiten dick. 106 davon sind ausschließlich mit Text beschrieben, der Rest enthält Tabellen und Grafiken. Der Inhalt: die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung der "Werkstatt für Menschen mit Behinderung" (WfB) Hemmerden. Am Vorabend ist Dieter Schüpp, Professor im Fachbereich Sozialwesen an der Hochschule Niederrhein, den Wälzer noch einmal durchgegangen. Gestern hat er den Ordner an WfB-Geschäftsführer Wilfried Moll und dessen Team übergeben. Birgit Krahwinkel, pädagogische Leiterin der WfB, sagt: "Jetzt geht für uns die Arbeit richtig los."

Die Mitarbeiterbefragung dient als Grundlage, die Förder- und Betreuungsangebote in der 1965 gegründeten Einrichtung zu verbessern. Was getan werden muss und wie dies erreicht wird – das wird Birgit Krahwinkel nun mit ihren Kollegen erarbeiten. Dabei können sie auf einer guten Grundlage aufbauen: Im Grunde sind die 670 behinderten WfB-Beschäftigten zufrieden. Laut der jetzt vorliegenden Ergebnisse der Studie liegt die Gesamtzufriedenheit bei rund 70 Prozent. Mehr als 80 Prozent fühlen sich in der WfB gar allgemein wohl. "Eine gute Zahl", findet Dieter Schüpp. Eine solche Quote bekäme kaum ein Industriebetrieb hin.

Im März wurden 455 behinderte WfB-Beschäftigte von sechs Studenten der Hochschule Niederrhein befragt. Das entspricht einem Anteil von 67 Prozent. Die Befragung war in 14 Themenbereiche untergliedert, angefangen bei der Zufriedenheit mit der Arbeit und dem Arbeitsplatz über das Miteinander im Betrieb bis hin zur Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Das Ergebnis: Viele der behinderten Beschäftigten fühlen sich in der WfB gut aufgehoben und streben daher nicht in den ersten Arbeitsmarkt. Geschäftsführer Wilfried Moll sieht das auch als Zeichen an die Politik. "Bei allem Integrationswillen und der Diskussion um Inklusion sollte man den Willen dieser Menschen berücksichtigen", sagt er. Das gehe der Politik mitunter ab. Mit anderen Worten: Die politischen Ziele gehen an den Menschen vorbei.

Die jetzt vorliegende Mitarbeiterbefragung soll den Wohlfühlfaktor in der WfB weiter steigern. Bereits in der Vergangenheit haben ähnliche Studien dazu geführt, Missstände zu beheben – zum Beispiel die letzte Erhebung von 2008. Darin hatten die WfB-Mitarbeiter unter anderem räumliche Enge und veraltete Toiletten beklagt. Daraufhin wurde mehr Platz geschaffen, die Toiletten wurden modernisiert. In der Großküche wurde zudem das Personal aufgestockt. Auch diese Notwendigkeit war aus der Umfrage hervorgegangen.

Die jetzt vorliegenden Umfrageergebnisse zeigen, wo Handlungsbedarf besteht. Birgit Krahwinkel betont: "Da packen wir jetzt an."

(NGZ)
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