Grevenbroich "Wesentlich" will in die Charts

Grevenbroich · Die Band "Wesentlich" ist dreifacher Preisträger des "Deutschen Rock und Pop-Preises". Mit Akribie arbeiten die Musiker an ihrem zweiten Album. Die Vorschusslorbeeren sind groß. Doch der Weg in die Charts ist weit.

 Stolze Sieger und ein Oscar für den Proberaum: Die Grevenbroicher Band "Wesentlich" ist dreifacher Preisträger beim Deutschen Rock- und Pop-Preis. In diesem Jahr soll das zweite Album des Quintetts erscheinen.

Stolze Sieger und ein Oscar für den Proberaum: Die Grevenbroicher Band "Wesentlich" ist dreifacher Preisträger beim Deutschen Rock- und Pop-Preis. In diesem Jahr soll das zweite Album des Quintetts erscheinen.

Foto: Babilon Records

Es ist wie verhext: Ausgerechnet zu Hause, in ihrer Heimatstadt Grevenbroich, wird die Deutschrock-Gruppe "Wesentlich" deutlich weniger wahrgenommen als überall sonst im Rheinland. "Ich habe keine Ahnung, woran das liegt", sagt Sängerin Saskia Diepold.

Dabei hätten die Grevenbroicher allen Grund, den Werdegang der Band ganz genau zu verfolgen: Das Quintett gilt als Geheimtipp, dem in diesem Jahr der große Sprung in die Charts zugetraut wird. Als Referenz werden oft Bands wie Juli oder Silbermond genannt. "Das ehrt uns natürlich", sagt Saskia Diepold. Es sei schön, mit Bands verglichen zu werden, deren Musik man schätze. "Aber wir sind ,Wesentlich', unsere Songs haben eine eigene Note."

Das bedeutet: Die Lieder von "Wesentlich" sollen sich von anderen Gruppen abheben. Sie sollen eigenständig klingen, einen Wiedererkennungswert haben. Im Popgeschäft ist das unabdingbar. Sonst geht man unter im großen Aufgebot aufstrebender Bands, die sich anschicken, den Gipfel des nationalen Pop-Olymps zu erklimmen. Der Weg dorthin bedeutet harte Arbeit. "Man muss so viele Konzerte spielen wie möglich", erklärt Saskia Diepold. Zudem sei Disziplin gefragt — zum Beispiel im Proberaum, wo die Band derzeit an den Songs für ihr zweites Album feilt, das im Herbst erscheinen soll.

Druck spürt die Band keinen. Für zusätzliche Motivation sorgt eine Trophäe, die den "Wesentlich"-Proberaum im Keller der Coens-Galerie schmückt: ein "Rock und Pop"-Oscar. In Wiesbaden wurde die Band im vergangenen Jahr gleich als dreifacher Preisträger beim "Deutschen Rock- und Pop Preis" ausgezeichnet. Neben Platzierungen in den Kategorien "bester deutscher Songtext" und "bester deutscher Song" gab es den mit eben jenem Oscar prämierten Publikumspreis. "Das war schon irre. Damit hatten wir nicht gerechnet", sagt Saskia Diepold. Die 26-Jährige schreibt die Texte der Band.

Trotz Auszeichnungen und Lob: Ganz auf die Musik setzt die Grevenbroicher Formation noch nicht. "Das wäre vielleicht etwas blauäugig", meint Saskia Diepold. "Wir sind alle berufstätig. Die Musik ist unsere Leidenschaft. Aber wir müssen abwarten, wie weit wir es damit bringen." Ebenso wie ihr Mann Christian — er ist Gitarrist bei "Wesentlich" — arbeitet sie als Lehrerin. Bei den Schülern kommt die Musik gut an. "Sie finden es eigentlich ganz cool, dass wir in einer Band spielen", sagt Saskia Diepold.

Einen engen Draht haben "Wesentlich" zu den Chartstürmern von "Luxuslärm". Zusammen tritt man im Herbst auch in Grevenbroich auf. "Darauf freuen wir uns ungemein", sagt Saskia Diepold. Es wird ein Heimspiel. Vielleicht haben auch die Grevenbroicher die Qualitäten von "Wesentlich" bis dahin entdeckt.

(NGZ)
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