Grevenbroich Weitere Kunstrasenplätze in Planung

Grevenbroich · Auch die Sportler aus Hemmerden und der Südstadt wollen künstliches Grün auf ihren Plätzen. Zudem soll die Anlage in Neurath auf Vordermann gebracht werden. Der Sportausschuss trifft sich daher im Juni zu einer Sondersitzung.

Der Sportpark im Bend ist in diesem Jahr saniert worden, als nächstes wird die Stadt das Spielfeld am Torfstecherweg in Gustorf in Angriff nehmen. Und danach, 2019, soll der Fußballplatz in Wevelinghoven mit einem Kunstrasen auf Vordermann gebracht werden. Soweit die bekannte Planung. Doch das Ende der Fahnenstange ist damit noch nicht erreicht. Aktuell liegen dem Sportdezernenten Michael Heesch zwei weitere Begehrlichkeiten vor: Auch die Fußballer aus Hemmerden und der Südstadt haben im Rathaus Bedarf für einen Kunstrasenplatz angemeldet. Und noch offen ist die Frage, wie es mit den Plätzen in Frimmersdorf und Neurath weitergehen soll. Genug Diskussionsstoff für die Mitglieder des Sportausschusses, die sich am 19. Juni zu einer Sondersitzung treffen werden.

Voraussichtlich 2024/25 wird RWE eine Rheinwasser-Pipeline über die beiden Fußballplätze in Frimmersdorf verlegen. Vor diesem Hintergrund wird darüber nachgedacht, die gegenüberliegenden Anlagen aufzugeben und dafür den Sportplatz in Neurath zu ertüchtigen. Michael Heesch hat sich mit diesem Gedanken beschäftigt und wird den Sportpolitikern im Juni einen Vorschlag unterbreiten: Ein Fachplaner soll prüfen, ob die Kombi-Halle in Neurath - mit Turnhalle und (geschlossenem) Lehrschwimmbecken - zu einem Sportfunktionsgebäude umgewandelt werden kann. Der Platz selbst soll einen Kunstrasen erhalten, zudem werde eine Flutlichtanlage erforderlich, betont Heesch, der bei der gesamten Planung auch den Schulsport berücksichtigt wissen will.

Sollte sich die Politik für ein solches Vorgehen entscheiden, ist noch unklar, was aus dem großen Sportplatzgebäude in Frimmersdorf werden soll. "Es könnte den heimischen Vereinen als Treffpunkt zur Verfügung gestellt werden", zitiert Michael Heesch einen Vorschlag aus der Politik - er gibt jedoch eines zu bedenken: "Das könnte recht teuer werden. Denn das Gebäude befindet sich nicht im Best-Zustand." Apropos Kosten: Die können für das Projekt, das der SG Frimmersdorf-Neurath und dem SVG Grevenbroich zugute kommen soll, noch nicht beziffert werden.

Was die Kunstrasenplätze betrifft: "In Hemmerden gibt es einen Tennen- und einen Rasenplatz, eine der beiden Spielflächen sollte zugunsten des künstlichen Grüns aufgegeben werden", schlägt Heesch vor. Dieses Sanierungs-Vorhaben sei jedoch nicht ohne Schwierigkeiten zu realisieren, da sich der Sportplatz zu großen Teilen auf privatem und kirchlichem Grund befinde.

Für den FC Süd plant die Sportverwaltung folgendes: Der Tennen- soll in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden, das Rasenspielfeld soll bleiben, die Erweiterungsfläche der Sportanlage wegfallen. "Das sind Vorschläge", unterstreicht Michael Heesch. Nach der Sondersitzung des Sportausschusses sollen die Ratsfraktionen intern darüber beraten, bevor das Thema wieder im Fachausschuss aufgerufen wird.

Was die Kosten betrifft: Konkrete Zahlen können auch in diesen Fällen noch nicht genannt werden, betont der Sportdezernent. Grundsätzlich gehe er bei einem Kunstrasenplatz von Beträgen zwischen 500.000 und 700.000 Euro aus. Sollten die beiden Sanierungsprojekte in den kommenden Jahren abgeschlossen werden, stehe schon wieder die nächste Kunstrasenertüchtigung an - etwa in Kapellen, wo zumindest die Deckschicht erneuert werden müsse. "Kunstrasenplätze halten 15 bis 16 Jahre, bevor sie auf Vordermann gebracht werden müssen", betont Heesch.

Die künstlichen Grasfasern sind eine, die Sportplatzgebäude die andere Seite der Medaille. "In diesem Bereich werden weitere Kosten auf die Stadt zukommen", prognostiziert Michael Heesch. Beispielhaft nennt er das Vereinshaus an der Viehstraße, die Heimat der SG Neukirchen-Hülchrath. "Das Gebäude ist in einem sehr schlechten Zustand, vor allem die Sanitäranlagen müssen erneuert werden", berichtet der Sportdezernent. Ähnliche Probleme hätten die Vereine in Gustorf und Kapellen. Auch dort gebe es Defizite bei den Sportplatzgebäuden.

"Wir können uns nicht nur auf die Spielfelder konzentrieren, sondern müssen auch die Hardeware in den Blick nehmen", sagt Michael Heesch. Der Rat habe sich dazu entschlossen, alle Anlagen in Grevenbroich zu erhalten, daher müsse die Stadt dafür sorgen, dass die Infrastruktur in Ordnung ist und die Anlagen sicher sind. Auch wenn das kostet.

(NGZ)
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