Grevenbroich Wasserschaden in den neuen Rhenania-Labors

Grevenbroich · Weil drei Leitungen leck schlugen, verzögert sich die Eröffnung des Neubaus um Monate. Die Höhe des Schadens steht noch nicht fest.

 Geschäftsführer Thomas Sawitowski vor einem Teil des Schadens. Nach dem Wassereinbruch mussten feuchte Wände herausgestemmt werden.

Geschäftsführer Thomas Sawitowski vor einem Teil des Schadens. Nach dem Wassereinbruch mussten feuchte Wände herausgestemmt werden.

Foto: LBER

Die Einladungen waren schon raus. Doch kurz vor der geplanten Eröffnung ihres neuen Labor-Komplexes musste die Firma Rhenania Actega die Feier wieder absagen. Der Grund: ein unerwarteter Wassereintritt, der die Inbetriebnahme des etwa zehn Millionen Euro teuren Gebäudes erheblich verzögern wird. Wie lange, ist völlig unklar. "Die Behebung des Schadens wird sicherlich noch eine ganze Zeit lang andauern", vermutet Geschäftsführer Thomas Sawitowski. Dass die Eröffnung noch in diesem Jahr gefeiert werden kann, ist seiner Meinung nach unwahrscheinlich.

Der 5700 Quadratmeter große Neubau befand sich Ende August kurz vor seiner Fertigstellung, die Mitarbeiter standen schon umzugsbereit in den Startlöchern, als im Erdgeschoss plötzlich dunkle Flecken auf dem Boden zu sehen waren. "Kein gutes Zeichen", sagte Sawitowski. Und er behielt recht: Bei der sofort eingeleiteten Ursachenermittlung stellte sich heraus, dass es in der Hausinstallation zu Leckagen gekommen war.

Aus drei Rohren - hinter den Wänden im Sanitär- und Toilettenbereich verbaut - tropfte mehrere Tage lang rund um die Uhr das Wasser. Offensichtlich waren Quetschverbindungen undicht geworden. Wie viele Kubikmeter Wasser ausgelaufen sind und wie hoch der dadurch entstandene Schaden ist, kann zurzeit nicht gesagt werden. Ebenso wenig steht fest, wie lange die Schadensreparatur noch in Anspruch nehmen wird.

Das Erdgeschoss ist mittlerweile wieder trocken, nachdem Wände herausgestemmt und Böden belüftet wurden. "Größere Arbeiten erwarten wir aber noch in den Kellerräumen", sagt Sawitowski. Dort hat sich nämlich das Wasser zwischen Estrich und Betonwanne gesammelt. Die Folge: "Der gesamte Boden muss heraus", berichtet der Geschäftsführer. "Das sind etwa 400 Quadratmeter - der größte Schaden. Dieser wird derzeit behoben." Sobald der Untergrund entfernt ist, muss neuer Estrich verlegt werden. "Wir wissen nicht, wie lange der braucht, bis er ausgetrocknet und belastbar ist", sagt Sawitowski. "Das wird wohl Wochen dauern."

Der Geschäftsbetrieb sei durch den Wasserschaden aber nicht betroffen. "Er läuft reibungslos", beont der Geschäftsführer. Die Labortechnik, die für den modernen Komplex bestellt wurde, ist bereits geliefert worden und muss teilweise in den alten Gebäuden zwischengelagert werden. Zudem können neue Mitarbeiter, die im Zuge des Erweiterungsprojekts eingestellt wurden, voraussichtlich zum 1. Januar noch nicht an ihre Arbeitsplätze. "In den bestehenden Labors werden wir wohl etwas enger zusammenrücken müssen", sagt Thomas Sawitowski.

Mit dem modernen Gebäude verdoppelt Rhenania Actega seinen Platz für Forschung und Entwicklung. Etwa 45 der 150 Mitarbeiter werden in den großen Quader zwischen Langwadener- und Rhenaniastraße einziehen. Da die Labors insgesamt Platz für 70 Beschäftigte bieten, verbindet das Unternehmen den Neubau mit einer 50-prozentigen Wachstumsmöglichkeit in der Sparte Forschung und Entwicklung.

Trotz des (Versicherungs-) Schadens soll es dennoch eine Eröffnungsfeier geben. "Sobald wir den Termin wissen, werden rechtzeitig einladen", betont Sawitowski.

(NGZ)
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