Grevenbroich Was die Stadt für Touristen zu bieten hat

Grevenbroich · Heute ist Welttag des Fremdenführers. 2012 kamen weniger Touristen als im Vorjahr – trotz einiger Sehenswürdigkeiten.

Das sind Grevenbroicher Sehenswürdigkeiten
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Heute ist Welttag des Fremdenführers. 2012 kamen weniger Touristen als im Vorjahr — trotz einiger Sehenswürdigkeiten.

Das Ergebnis ist ernüchternd. Natürlich hätte zwischen Greven in Italien und dem Greystoke Camp in Tansania ruhig stehen dürfen: Grevenbroich. Aber Fehlanzeige. Im Kult-Reiseführer "1000 Places to See Before You Die" kommt die Schlossstadt nicht vor. Zu den 1000 Orten, die jeder auf der Welt gesehen haben sollte, gehört in Grevenbroich laut des Bestsellers: nichts. Das ist verständlich, doch auch in klassischen Reiseführern gibt's meist keine großen Abschnitte über die Schlossstadt. Das bedeutet aber nicht, dass es dort nichts zu sehen gibt. Zum heutigen Welttag des Fremdenführers kann sich die Stadt auf ihre touristischen Stärken besinnen. Robert Jordan vom Stadtmarketing betont, dass es diese durchaus gibt. "Wir punkten vor allem mit unserer Lage nahe der beiden Großstädte Köln und Düsseldorf", sagt Jordan. In Messezeiten sind die Hotels gut gefüllt.

Dennoch ist die Zahl der Übernachtungen in der Schlossstadt laut Statistischem Landesamt im vergangenen Jahr zurückgegangen. Demnach quartierten sich 26 295 Gäste in Grevenbroicher Unterkünften ein, darunter 6683 Besucher aus dem Ausland. Erfasst sind alle Betriebe mit mindestens zehn Betten. Im Vorjahr waren es noch 27 642 Gäste, darunter 8146 Touristen aus dem Ausland. Der Rückgang der Nächtigungszahlen entspricht jedoch nicht dem Landestrend: Der NRW-Tourismus vermeldete im vergangenen Jahr die höchste Gästezahl aller Zeiten. Landesweit stieg die Besucherzahl um 2,5 Prozent auf fast 20 Millionen Gäste.

Weshalb Grevenbroich nicht daran partizipieren konnte, muss noch analysiert werden. Die Statistiker vom Landesamt weisen darauf hin, dass in der Berherbergungsstatistik seit Anfang 2012 nur noch Betriebe mit zehn (vorher: neun) Gästebetten meldepflichtig sind. Die Ergebnisse für den Vergleichszeitraum 2011 wurden entsprechend umgerechnet. Stadtsprecher Andreas Sterken betont, dass es in Grevenbroich auch sehr viele Gästeunterkünfte von privaten Anbietern zu mieten gebe — diese tauchen nicht in der Statistik auf.

Beim Werben um Gäste tut sich das Stadtmarketing jedoch schwer. Als Haushaltssicherungskommune hat die Stadt kein Geld für teure Kampagnen. Der Jahresetat des Stadtmarketings beträgt laut Robert Jordan rund 3000 Euro. "Da sind keine großen Sprünge drin."

Um ihre Stärken hervorzukehren, präsentiert sich die Stadt daher mit Nachbarkommunen als Region — wie in Kürze bei der Reise- und Campingmesse in Essen sowie bei der Tourismus- und Freizeitmesse in Kalkar. "Ein Feld, auf dem wir richtig punkten können, ist der Fahrradtourismus", sagt Jordan.

Dabei können die Radler feststellen, dass es auch in Grevenbroich viel zu entdecken gibt — auch wenn es nicht für große Vermerke in Bestseller-Reiseführern reicht.

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