Grevenbroich „Warum wir streiken“

Grevenbroich · Mehr Lohn, bessere Arbeitsbedingungen: Das frustet Arbeitnehmer in Rathäusern, Kitas und Nahverkehr. Rund 80 Grevenbroicher, Neusser und Rommerskirchener zogen gestern die Streik-Kluft an, stiegen am Bahnhof Grevenbroich in den Zug zur Kundgebung nach Köln.

Grevenbroicher Stimmen zum Streik
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Auf 300 Mitstreiker hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di gestern Morgen gehofft. Gekommen waren zum Grevenbroicher Bahnhof rund 80 Menschen im Streik — nicht nur aus Grevenbroich, sondern auch aus Neuss und Rommerskirchen. Mit noch eingerollten Fahnen, teilweise in der Streikmontur mit der Aufschrift "Weil wir es wert sind" brachen sie nach Köln zu einer der zentralen Kundgebungen auf.

Die Streikenden gaben sich kämpferisch: "Wir wollen bessere Arbeitsbedingungen", sagt Erzieherin Claudia Felder. Der Grevenbroicher Wilhelm Keln ergänzt: "Ich gehe für mehr Geld auf die Straße. Es kann nicht sein, dass nur die Firmen Gewinne machen und wir mit immer weniger Geld auskommen müssen." Teils leere Schreibtische im Grevenbroicher Rathaus, Notgruppen in einzelnen Kitas — dies waren einige Auswirkungen des Streikaufrufs vor der nächsten Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern. Auf dem Tisch liegt ein Angebot von 3,2 Prozent mehr Lohn.

Ihm steht die Forderung nach 6,5 Prozent mehr Gehalt von Ver.di gegenüber. "Die Arbeitgeber müssen auf jeden Fall nachbessern", sagt Herbert Lüddemann, Hausmeister im Rathaus. Nicht allein um Geld geht es Claudia Felder und ihren Kolleginnen der "Integrativen Kindertagesstätte Abenteuerland": "Es gibt zu wenig Personal, die Belastungen werden stärker, immer mehr Kolleginnen werden krank." Für den Streiktag wurde eine Notgruppe organisiert. "Die Eltern unterstützen uns", davon sind die vier Erzieherinnen im Ausstand überzeugt — und steigen in den Zug nach Köln.

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