Grevenbroich Waldschützer setzen sich für Tiergehege ein

Grevenbroich · Ehrenamtler aus Grevenbroich kümmern sich engagiert um die Freizeitattraktion im Bend. Zurzeit bauen sie neue Ruhebänke für die Besucher. Gleichzeitig entstehen Info-Tafeln zur Tierwelt im Park.

 Hans-Georg Schiffer (v.l.), Holger Holzgräber, Udo Nießen und Johannes Frommen basteln fürs Tiergehege.

Hans-Georg Schiffer (v.l.), Holger Holzgräber, Udo Nießen und Johannes Frommen basteln fürs Tiergehege.

Foto: Lothar Berns

Wenn dem verheerenden Sturm "Ela" etwas Gutes abgewonnen werden kann, dann dieses: Der am Pfingstmontag 2014 wütende Orkan hat der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ordentlich Rückenwind gegeben. Viele Grevenbroicher stifteten ihr Geld für den Kauf neuer Bäume, manche traten dem Verein sogar bei, um seine Arbeit für das Tiergehege aktiv zu unterstützen. "Unser Mitgliederstand hat sich nach dem Sturm verdoppelt", sagt Vorstandsmitglied Hans-Georg Schiffe. Vor "Ela" waren es knapp 100, mittlerweile sind es mehr als 200 Aktive.

Die Schutzgemeinschaft kann jede Menge Mitglieder gebrauchen. Denn sie hat es sich zum Ziel gesetzt, das beliebte Wildfreigehege im Bend nicht nur in Ordnung zu halten, sondern es darüber hinaus stetig zu verbessern - auch unter dem Einsatz eigener Muskelkraft.

Aktuell fertigen einige Mitglieder auf dem Gelände des Forstbauhofs neue Ruhebänke an, die demnächst vor den Gattern des Tierparks postiert werden sollen. "Das haben sich viele Besucher gewünscht", sagt Vorstandsmitglied Johannes Frommen: "Und das machen wir jetzt." Insgesamt werden unter dem Experten-Auge von Stadtförster Frank Wadenpohl insgesamt 15 Bänke aus Beton und heimischem Holz gebaut - und das Ergebnis kann sich sehen lassen. "Der Stadt kostet das keinen Cent", sagt SDW-Mitglied Holger Holzgräber. Ohnehin hätte sie wegen der anhaltend schlechten Finanzlage kein Geld für solche "Luxus-Leistungen".

Parallel zu den Bänken arbeiten die ehrenamtlichen Waldschützer an weiteren großformatigen Holztafeln, die in den Gehegen aufgestellt werden. Sie informieren über die etwa 200 Wild- und Haustiere, die sich hinter den Zäunen tummeln - von Rehen über Wildschweine bis hin zu Heidschnucken und Kamerunschafen. "Wir setzen die Tafeln absichtlich hinter die Zäune, um sie vor Vandalismus zu schützen", betont Hans-Georg Schiffer. Damit haben die Waldschützer in der Vergangenheit bereits mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht. Der jüngste Fall: Den ersten Futterautomaten, der im Wildgehege aufgestellt wurde, hatten Unbekannte geknackt und um 50 Euro erleichtert. "Er wird jetzt jeden Abend abgebaut und morgens wieder aufgestellt", sagt Johannes Frommen: "Das ist sicherer und lässt sich zum Glück nur mit ein paar Handgriffen erledigen."

In ihrer Freizeit klotzen die Mitglieder der Schutzgemeinschaft kräftig rein, um das kostenlose Freizeitvergnügen so attraktiv wie möglich zu halten. Schuppen werden repariert oder angestrichen, und immer wieder wird ein Auge auf den neuen Spielplatz geworfen, der bei den Kindern bestens ankommt. "In den Sommerferien war er an manchen Tagen schon um 9 Uhr rappelvoll", berichtet Schiffer.

Dass es dieses Angebot auch in Zeiten der Haushaltsicherung zu erhalten gilt, das steht für die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald fest. Was die Mitglieder einigermaßen beruhigt in die Zukunft blicken lässt: Klaus Krützen agierte mehrere Jahre lang als Vorsitzender der SDW - bevor er Bürgermeister wurde.

(NGZ)
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