Grevenbroich Wabenhaus für 750 000 Euro saniert

Grevenbroich · Der Eigentümer der Hochhäuser am Hammerwerk greift durch - geht gegen herumliegenden Müll und andere Probleme vor. Seit Monatsanfang sortiert eine Spezialfirma den Abfall der Bewohner, die Stadt ist zufrieden.

 Fürs Wabenhaus gibt's zwei Hausmeister, Ingolf Lemme und Guido Mertens, und vier Reinigungskräfte. Sauberkeit und Müll waren zur Zeit des Eigentümerwechsels ein großes Problem. Seit 2013 hat sich, wie hier zu sehen, viel getan.

Fürs Wabenhaus gibt's zwei Hausmeister, Ingolf Lemme und Guido Mertens, und vier Reinigungskräfte. Sauberkeit und Müll waren zur Zeit des Eigentümerwechsels ein großes Problem. Seit 2013 hat sich, wie hier zu sehen, viel getan.

Foto: A,T.

Dass die Herausforderung so groß ist, hatte Erol Gürler nicht gedacht: "Wir hatten geglaubt, dass 500 000 Euro für die Sanierung der Hochhäuser am Hammerwerk ausreichen, doch wir werden 750 000 Euro ausgeben. Wir standen vor einem ungeheuren Investitionsstau", sagt der Geschäftsführer der Objektgesellschaft am Hammerwerk, die seit 2013 Eigentümerin des so genannten Wabenhauses am Elsbachtunnel ist. Und er erklärt: "Wir haben viel erreicht, die Häuser sind in viel besserem und saubererem Zustand als vor einem Jahr."

Jahrelang gab's Probleme mit den Häusern. Wilder Müll verschandelte etwa das Umfeld des Grundstücks, Ratten wurden gesichtet, die Stadt ließ eine Nachbarfläche säubern. Zudem litten die Häuser, die ein Jahr unter Insolvenzverwaltung standen, unter Vandalismus.

Nach dem Eigentümerwechsel 2013 kündigte Gürler Verbesserungen an. Die Gesellschaft greift durch, etwa beim Müll. Lange wurde eine Lösung gesucht. "Wir haben eine Firma beauftragt, die seit Anfang des Monats mit zwei Mitarbeitern drei Mal je Woche den Müll aus dem Haus sortiert", schildert Gürler. Viele Bewohner würden den Abfall nicht trennen. "Bislang brauchten wir 15 Restmüll-Container, künftig kommen wir mit sechs aus." Herumliegendes Sperrgut wurde abtransportiert, ebenso ausgediente Autos aus der Tiefgarage. Ein stabiler Zaun an der Grundstücksgrenze soll verhindern, dass Abfälle in den Elsbach gelangen. "Mit unseren Maßnahmen werden wir das Müllproblem endgültig in den Griff bekommen", sagt Gürler.

Die Bemühungen fallen auch im Rathaus auf, beim Ortstermin überzeugte sich die Verwaltung von den Ergebnissen. "Die Situation hat sich deutlich verbessert. Die Stadt befindet sich im regelmäßigen Austausch mit dem Eigentümer und der beauftragten Gesellschaft OSS Abfallmanagement GmbH", erklärt Stadtsprecher Andreas Sterken. Nach drei Monaten soll für die Abfallsortierung Bilanz gezogen werden.

Auch in den Häusern, für die zwei Hausmeister zuständig sind, wird angepackt: "Die Lüftungsanlage auf dem Dach war komplett defekt, das führte zu Schimmel in Badezimmern ohne Fenster. Wir haben die Technik für 75 000 Euro erneuert", berichtet Erol Gürler. "Außerdem haben wir rund 35 Wohnungen renoviert und 78 neue, massive Türen eingebaut." Bislang seien 250 000 Euro investiert worden. Nun sollen Aufzüge und Heizungsanlage erneuert, die Kamera-Überwachung soll modernisiert werden. Ebenfalls geplant: eine Schranke an der Zufahrt, um zu verhindern, dass Unbefugte auf das Grundstück fahren - "auf dem Gelände wurden sogar schon Autoteile gehandelt".

Andere Probleme warten noch auf ihre Lösung. "Den Vandalismus konnten wir um die Hälfte verringern", sagt der Geschäftsführer, doch noch immer würden Brandmelder beschädigt oder Metallteile abgesägt. "Außerdem haben wir noch Probleme mit Drogen - wir wollen mit der Stadt und der Polizei eine Lösung suchen."

Einigen Mietern hat der Eigentümer gekündigt, "andere sind von selbst gegangen". Bereits 2013 hatte Gürler betont: "95 Prozent der Mieter wollen im Haus im Frieden leben."

(NGZ)
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