Grevenbroich Vorzeigeviertel am Flutgraben

Grevenbroich · Das Flutgraben-Viertel erhält ein neues Gesicht: Der erste, 2,8 Millionen Euro teure Neubau des Bauvereins an der Erft mit 20 Wohnungen ist fertig. Bis 2015 sollen drei weitere Gebäudekomplexe in dem citynahen Quartier folgen.

 So soll das Bauvereinsquartier am Flutgraben in einigen Jahren aussehen, die Brücke über die Erft rechts ist noch eine Vision.

So soll das Bauvereinsquartier am Flutgraben in einigen Jahren aussehen, die Brücke über die Erft rechts ist noch eine Vision.

Foto: Werkgemeinschaft Quasten-Mundt

Auf dem Gelände rings ums Haus wird noch gearbeitet, doch nach den Handwerker-Lastwagen rückten am Flutgraben jetzt die Möbelwagen an: In diesen Tagen ziehen die letzten Mieter in die 20 neuen Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen des Bauvereins Grevenbroich.

Der Neubau mit seiner wellenförmigen Fassaden- und Dachform, mit seinen gelben und orangefarbenen Türen und Fenstereinfassungen verleiht dem citynahen Flutgrabenviertel mit seinen bislang alten Häusern aus den 20er bis 50er Jahren ein ganz neues Gesicht, setzt Akzente. "Wir wollten mal eine andere Architektur verwirklichen", sagt Bernd Schotten vom Vorstand zum Architektur-Entwurf der Werkgemeinschaft Quasten-Mundt. Und er betont: "Wir schaffen hier ein Vorzeigeviertel." Alle neuen Wohnungen — die meisten werden öffentlich gefördert — verfügen über Garten oder Loggia, sind barrierefrei und damit seniorengerecht. Die meisten Mieter sind aus anderen Bauvereinshäusern umgezogen.

Der Ausstattungsstandard im Neubau soll nicht auf einen Komplex beschränkt bleiben: Der Bauverein plant weitere Neubauten im Flutgrabenviertel. Für die Umgestaltung des Quartiers hat er mit der Stadt ein "Handlungskonzept Wohnen" vereinbart, das vom Land mit zinsbegünstigten Darlehen gefördert wird.

Am Tackelgraben — dort wurden acht Reihenhäuschen abgerissen — ist bereits der zweite drei-etagige Komplex im Bau. Ab dieser Woche wird die Kellerdecke gegossen. Bis Februar 2013 sollen die zwölf Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen fertig sein. Weitere Vorhaben kündigen sich bereits an: Im Mehrfamilienhaus wenige Meter weiter am Schweidweg 39-41 stehen bereits fast alle Wohnungen leer. "Wir wollen das Haus vor dem Schützenfest Anfang September abreißen", kündigt Michael Nowack vom Vorstand an. Später soll auch ein Mietshaus an der Zumbuschstraße weichen. An ihrer Stelle sind in zwei Schritten bis 2015 Neubauten mit insgesamt 33 Wohnungen geplant. Der Raum zwischen den Gebäuden wird zu einem Treffpunkt für Bewohner mit viel Grün gestaltet, vom jetzt fertiggestellten Haus führt ein Durchgang dorthin. Auf Grafiken sind bereits weitere Neubauten am Tackelgraben zu erkennen, die aber, wie Vorstandsmitglied Hubert Zimmermann betont, erst in einigen Jahren Realität werden sollen.

Nur auf dem Papier steht auch noch ein anderes Projekt: Eine Fußgängerbrücke vom Flutgraben über die Erft zur Schlossstraße, die das Viertel mehr an die City anbinden würde. "Das ist noch eine Vision", so Schotten, "doch wir haben dafür bereits viel Zustimmung erhalten."

(NGZ)
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