Grevenbroich Vor Hurrikan Sandy geflüchtet

Grevenbroich · Die 15-jährige Neuenhausenerin Lena Wagner ist derzeit als Austauschschülerin an der US-Ostküste. Wegen des Hurrikans Sandy musste sie nun von New Jersey nach Philadelphia flüchten. "Mir geht es aber gut", sagt Lena.

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Die vergangenen Tage waren für Lena Wagner aufregend — und endeten mit einer Flucht. Die 15-Jährige verbringt derzeit ihre Zeit als Austauschschülerin in Cape May bei New Jersey an der US-Ostküste. Wegen des Hurrikans Sandy musste die Neuenhausenerin jetzt mit ihrer Gastmutter nach Philadelphia fliehen. Für die Familie in der Heimat bange Stunden: Vor der Evakuierung von Cape May hat Lena Wagner sich am Sonntag letztmals über das Internet zu Hause gemeldet. Dann begann das Warten — bis es Entwarnung gab. Lena Wagner ist wohlbehalten am Stadtrand von Philadelphia angekommen und hofft, dort vor Überschwemmungen sicher zu sein.

Noch am vergangenen Samstag hätte die Teenagerin nicht an Evakuierung und Flucht gedacht. Da besuchte sie mit ihrer Gastmutter Kathleen Denice New York. Von Hurrikan Sandy gab es da noch nichts zu befürchten. "Wir hatten sehr viel Spaß, das Wetter war perfekt. Wir sind im Central Park und in der Public Library gewesen und haben die Fifth Avenue gesehen", erzählt die Schülerin des Erasmus- Gymnasiums, die seit ihrem vierten Lebensjahr Amerika-Fan ist. Doch schon am Sonntag sei es in Cape May, wo sie bei der Witwe Kathleen Denice (60) lebt, ziemlich ungemütlich geworden.

Drei Meter hohe Wellen überfluteten den Strand. Gebäude, die tiefer liegen, mussten geräumt werden. "Es war sehr windig, und wir mussten die Sachen packen, um hoch nach Philadelphia zu einer Freundin meiner Gastmutter zu fahren", sagt Lena. Die Barrier Islands, die zwischen Bucht und dem Ozean liegen, seien alle überschwemmt gewesen. "Auf einer der Inseln wurden Hochhäuser und Casinos geflutet", erzählt die 15-jährige.

Obwohl von Zwangsevakuierung die Rede war, seien viele Menschen in ihren Häusern geblieben, die jetzt keine Elektrizität haben und Hilfe benötigen. Das Haus ihrer Gastmutter sei von sehr hohen Bäumen umgeben, die vor 70 Jahren schon einmal von einem Hurrikan wie Streichhölzer umgeknickt wurden. "Unsere größte Sorge ist derzeit nicht das Wasser sondern, dass der starke Wind die Bäume umgeknickt und das Haus zerstört hat", erklärt Lena.

Ihre Gastschule, die Wildwood Catholic High School, die auf einer der Inseln liegt, bleibt erstmal geschlossen und entlässt die Schüler auf ihrer Internetseite mit einem "Be Safe" ("Seid sicher") in die ungeplant freien Tage. "Mir geht es auf jeden Fall gut", sagt Lena. Die Schule fällt aber erst mal aus.

(NGZ/rl/top)
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