Grevenbroich Von der Hütte zum rollenden Steak-Haus

Grevenbroich · Der Betrieb "Gloria Fahrzeugbau Bierewirtz" hat eine echte Hightech-Hütte fertiggestellt: den neuen Steak-Wagen von Schinderhannes.

 Schinderhannes-Betreiber Gerhard Friedt (l.) und Felix Bierewirtz freuen sich nach einem Jahr Bauzeit über den fertigen Steak-Wagen.

Schinderhannes-Betreiber Gerhard Friedt (l.) und Felix Bierewirtz freuen sich nach einem Jahr Bauzeit über den fertigen Steak-Wagen.

Foto: Tinter (2), Bierewirtz

Steaks von Schinderhannes gibt es seit Generationen. Und Generationen waren in den vergangenen Jahrzehnten an der Grill-Hütte von Schinderhannes zu Gast - ob bei den Neusser Schützen oder anderen Volksfesten in der Region. Damit das auch in Zukunft geht, hat das Traditionsunternehmen einen nagelneuen Steak-Wagen in Auftrag gegeben, der in diesen Tagen fertig wird. Gebaut wurde die hochmoderne Sonderanfertigung vom Grevenbroicher Betrieb "Gloria Fahrzeugbau Bierewirtz". "Die Wartezeit hat sich wirklich gelohnt. Das Ding hat es in sich", sagt Schinderhannes-Betreiber Gerhard Friedt beim Ortstermin.

Grevenbroich: Von der Hütte zum rollenden Steak-Haus
Foto: Tim Kronner

Rückblick: Im September 2016 kommt das Unglück über Nacht. Die Steak-Hütte der Familie Friedt brennt in Köln-Rodenkirchen komplett aus. "Wir haben den 30 Jahre alten Wagen nur restauriert, um über die nächste Saison zu kommen. Es war klar, dass danach etwas Neues her muss", sagt Friedt. Über Empfehlungen kam er an das Grevenbroicher Familienunternehmen "Gloria Fahrzeugbau Bierewirtz" - Experten bei der Entwicklung und Fertigung von Sonderfahrzeugen. Einen solchen Wagen hatte man dort bisher noch nicht gebaut. Felix Bierewirtz, einer der Geschäftsführer, nahm die Herausforderung aber gerne an. "Unser Job war es, das optische Konzept mit Funktionalität zu vereinen ", erklärt Bierewirtz.

 Schinderhannes-Betreiber Gerhard Friedt (l.) und Florian Bierewirtz freuen sich nach einem Jahr Bauzeit über den fertigen Steak-Wagen.

Schinderhannes-Betreiber Gerhard Friedt (l.) und Florian Bierewirtz freuen sich nach einem Jahr Bauzeit über den fertigen Steak-Wagen.

Foto: Tinter (2), Bierewirtz

Die optische Idee: Weg vom altbekannten Fachwerkhausstil und hin zu einem modernen Erscheinungsbild. "Das hat hervorragend geklappt", findet Friedt ein Jahr nach dem Baubeginn. Außen glänzt Edelstahl und wechselt sich mit hellbraunen Holzelementen ab. Dazu gibt es ein grünliches Dach aus patiniertem Kupfer. "An vielen Stellen sind LED-Streifen verbaut, die ein warm-weißes Licht geben", erklärt Bierewirtz. In die Trickkiste gegriffen haben die Ingenieure beim ebenfalls aus LEDs bestehenden Schinderhannes-Schriftzug oben am Wagen. Die Farbe lässt sich nämlich nach Belieben ändern.

Und auch hinter der Fassade wartet ausgefeilte Technologie. "Das Steakhaus verfügt über 17 per Funkfernsteuerung bedienbare Funktionen, die insgesamt 28 verschiedene Hydraulikzylinder ansteuern", sagt Bierewirtz. Bedeutet: Der Wagen kann fast vollautomatisch aufgebaut werden. Nur noch ein paar Handgriffe sind nötig, der Rest läuft per Knopfdruck - vom Entfernen des Fahrwerks über das Ausfahren der Raumelemente bis zum Aufstellen des Daches. Im Transport-Zustand benötigt der Wagen 28 Quadratmeter Platz und wächst beim Aufbau auf 70 Quadratmeter an. "Wir brauchen für den Aufbau des neuen Wagens nur noch eine Stunde. Früher hat das drei Stunden gedauert", sagt Friedt und ergänzt in Anbetracht der Größe des Wagens: "Man könnte sagen: Wir haben aus der Hütte ein Haus gemacht."

Besuchen kann man das neue, rollende Steak-Haus auf dem Erkelenzer Lambertusmarkt und dem Neusser Schützenfest.

(kron)
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