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Volkstrauertag im Rhein-Kreis Ein Tag der Erinnerung und zugleich der Mahnung

Rhein-Kreis · Volkstrauertag in Grevenbroich, Korschenbroich und Jüchen: Zahlreiche Menschen jeden Alters kamen zu den Feierstunden.

 Ansgar Heveling sprach am Ehrenmal auf dem Friedhof Jüchen.

Ansgar Heveling sprach am Ehrenmal auf dem Friedhof Jüchen.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Die Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege wachhalten, und ebenso allen Menschen gedenken, die verfolgt und ermordet wurden – dies geschah am Volkstrauertag an zahlreichen Orten im Rhein-Kreis Neuss.

Grevenbroich Bürgermeister Klaus Krützen sprach am Ehrenmal auf dem Friedhof an der Montanusstraße: „Angesichts von Hetz- und Hasskommentare, der brutalen Gewalt benötigen wir solch einen Gedenktag dringend, um innezuhalten und den Folgen von Hetze, Hass und Gewalt zu gedenken.“ Alleine mehr als 55 Millionen Menschen seien im Zweiten Weltkrieg gestorben – eine unvorstellbare Zahl. „Mit den heutigen Waffenvernichtungswaffen könnten weit mehr Menschen in kürzerer Zeit sterben“, warnte Krützen. Die vom Musikzug Orken mit dem Tambourkorps Elsen-Fürth intonierte Nationalhymne beendete die Gedenkworte anlässlich des Volkstrauertages auf dem Friedhof Stadtmitte.

 In Grevenbroich wurde am Ehrenmal auf dem Friedhof an der Montanusstraße gedacht.

In Grevenbroich wurde am Ehrenmal auf dem Friedhof an der Montanusstraße gedacht.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Korschenbroich Auf fünf Veranstaltungen gedachten die Menschen der Toten. Bürgermeister Marc Venten rief in seiner Rede zu Respekt und Dankbarkeit gegenüber jener Generation auf, die den zweiten Weltkrieg und die entbehrungsreiche Zeit danach miterlebt hat. Der letzten Kriegsgeneration sei es zu verdanken, dass heute nicht mehr Hunger, Seuchen und Obdachlosigkeit unseren Alltag bestimmten, sondern Themen wie Dieselfahrverbote, Mindestabstand von Windrädern und die Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Diese Generation habe das Fundament für den Wohlstand der nachfolgenden Generationen gelegt. Bereits in wenigen Jahren werde es niemanden mehr geben, der miterlebt habe, wie Bomberstaffeln über Glehn/Korschenbroich hinweg flogen. Wir heute müssten dafür sorgen, „dass nie mehr Terror, Tod und Elend von unserem Land ausgehen“.

 In Korschenbroich trugen die Teilnehmer die Kränze zum Ehrenfriedhof.

In Korschenbroich trugen die Teilnehmer die Kränze zum Ehrenfriedhof.

Foto: Markus Rick (rick)

Jüchen Die Gedenkfeier vor dem Ehrenmal auf dem Friedhof war eindrucksvoll. Dazu trugen Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule, die Köhmmusikanten, die Schützen, Mitglieder der Feuerwehr mit ihren Pechfackeln, der Katholische Kirchenchor sowie der Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling bei. Der stellte einen Bezug zum Grundgesetz her: Die knapp über 60 Väter und Mütter der Verfassung hätten eine Gemeinsamkeit gehabt: Die Erfahrung zweier Weltkriege. Willy Bartz, Lehrer an der Jüchener Gesamtschule, erklärte, seine Schüler hätten großes Interesse, mehr über die Nazi-Zeit zu erfahren. Einige Schüler zeichneten jetzt mit knappen Worten die Katastrophen des 20. Jahrhunderts nach. Und warnten: „Politischer Extremismus breitet sich aus.“ Ansgar Hevelings Rede war eine Mahnung, ein Appell, die Bedeutung des Grundgesetzes nicht aus den Augen zu verlieren.

(vest, barni dne)
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