Grevenbroich Vier Helfer für Familien

Grevenbroich · Vier Sozialarbeiter haben eine neue Aufgabe: Sie informieren über das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes für Kinder aus Familien mit wenig Geld und unterstützen Jugendliche. Die NGZ stellt das Team vor.

 Andre Fitzner (35) war bislang "Trainings-Coach" beim TZG Glehn. "Es ist wichtig, dass auch Kinder aus Familien mit wenig Geld früh gefördert werden."

Andre Fitzner (35) war bislang "Trainings-Coach" beim TZG Glehn. "Es ist wichtig, dass auch Kinder aus Familien mit wenig Geld früh gefördert werden."

Foto: M. Reuter

Sie besuchen Kindergärten und Schulen, knüpfen Kontakte für ihre neue Aufgabe, machen sich mit der Stadt vertraut. Drei Jahre lang werden Tugba Hangisi, Andre Fitzner, Martina Bockenauer und Andrea Kückels in Grevenbroich Ansprechpartner sein. Sie beraten Familien und unterstützen Kinder.

Die vier sind Sozialarbeiter im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets, mit dem der Bund die Chancen für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen verbessern will. Eltern können Unterstützung etwa für den Kauf von Schulmaterialien, bei Klassenfahrten, Mittagsverpflegung oder für Lernförderung beantragen. "Oft ist in den Familien die Hemmschwelle hoch, Hilfen zu beantragen", hat Martina Bockenauer (36), eine der vier im Team, in den ersten Tagen festgestellt. "Außerdem ist nicht allen bekannt, dass nicht nur Sozialhilfe- und Hartz-IV-Empfänger, sondern etwa auch Alleinerziehende mit wenig Geld Unterstützung bekommen können." Damit möglichst viele Betroffene die Angebote nutzen, finanziert der Bund etliche Sozialarbeiter, die darüber informieren. 26 Stellen gibt's allein im Kreis, davon vier in Grevenbroich.

Bislang hatte Diplompädagogin Martina Bockenauer 18- bis 24-Jährige auf dem Weg von der Schule in den Beruf unterstützt. Die Kenntnisse kann die Mönchengladbacherin hervorragend einsetzen. Die Sozialarbeiter, die beim Technologiezentrum Glehn des Kreises angestellt sind und ihr Büro in der Alten Feuerwache haben, sollen mehrere Aufgaben erfüllen: "Sie werben etwa in Schulen, Familienzentren und bei Verbänden für das Programm. Zudem vermitteln sie Hilfen und unterstützen Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf — unter anderem mit Bewerbungstrainings", erläutert Wolfgang Hufendiek, Projektkoordinator bei der Stadt. Wichtig sei die Kooperation etwa mit Sozialamt, Jobcenter und Streetworkern.

Alle vier sind auf solche Aufgaben gut vorbereitet. Andre Fitzner (35) aus Willich arbeitete bislang beim TZG als "Job-Coach". Tugba Hangisi (28) war in der berufsvorbereitenden Bildungsarbeit in Düsseldorf aktiv. Bei ihren ersten Kontakten in Grevenbroich hat sie erfahren, "dass sich die Mitarbeiter etwa in Kindergärten über unsere Unterstützung freuen. Viele Eltern haben Probleme, die Anträge zu stellen." Ihre Familie stammt aus der Türkei, daher kennt sie auch die Probleme von Einwanderern. Ganz neu im Team ist Andrea Kückels (30): Die Kölnerin arbeitete bislang in der Berufsvorbereitung von Lernbehinderten und psychisch Kranken, sie absolviert eine Ausbildung zur Familientherapeutin.

(NGZ)
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