Grevenbroich Viele Klagen über Rattenplage

Grevenbroich · Beim Heißen Draht der NGZ wurde deutlich: Schon viele Bürger haben mit Ratten in Grevenbroich zu tun gehabt. Die steigende Population bereitet ihnen Sorge. Städtische Gebäude sollen nicht betroffen sein.

 Rattenköder helfen nicht immer.

Rattenköder helfen nicht immer.

Foto: Malz, Ekkehart

Die Rattenplage beschäftigt die Bürger. Das wurde beim Heißen Draht der NGZ deutlich. Heinrich Küppers nimmt auch die Stadt in die Pflicht. Der 75-Jährige wohnt an der Rheydter Straße. "Wir beobachten immer wieder Ratten, die aus der Kanalisation kommen und über die Straße laufen", klagt er. "Ich habe mich schon mehrmals bei der Stadt beschwert. Aber es gab keine Reaktion." Stadt-Sprecherin Ines Hammelstein dementiert: "Dem städtischen Ordnungsamt ist keine solche Beschwerde bekannt." Auch das Grünflächenamt sei nicht informiert worden. Allerdings seien die Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV) für die Rattenbekämpfung in der Kanalisation zuständig.

 Ratten siedeln sich häufig in Kanälen und an Grünflächen – wie hier an der Karl-Oberbach-Straße – an.

Ratten siedeln sich häufig in Kanälen und an Grünflächen – wie hier an der Karl-Oberbach-Straße – an.

Foto: Malz/Reuter

Für Heinrich Küppers ist das nicht nachvollziehbar. "Die Rattenprobleme gibt es hier schon lange", sagt er. Insgesamt haben im Stadtgebiet viele Bürger mit den Nagern als unliebsamen "Untermietern" zu kämpfen. Schädlingsbekämpfer gehen davon aus, dass die Ratten-Population im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 40 Prozent gestiegen ist (NGZ berichtete). Auch, weil die Nager ideale Bedingungen zum Leben und Vermehren vorfinden.

Daran gibt Rita Schmitz auch dem unüberlegten Handeln mancher Mitbürger die Schuld. "Wenn ich sehe, wie viele Müll und Essensreste an Gewässern in Parks entsorgen, darf man sich über Ratten auch nicht wundern", meint die 57-Jährige. "Es bleibt ja nicht dabei, dass bloß Enten gefüttert werden. Zurück bleiben Essensabfälle, die Ratten geradezu anziehen." Mit dem unbedachten Handeln meine sie aber ausdrücklich nicht die Großmutter, die mit ihrem Enkel zum Entenfüttern in den Park geht.

Rita Schmitz betont, dass sie schon häufig Ratten im Stadtgebiet gesehen habe, vor allem im Bereich des ehemaligen Quäker-Geländes an der Merkatorstraße sowie an der Rheydter Straße. "Das ist bekannt", meint Schmitz. Auch Monika Schäfer (72) weiß, dass sich viele Bürger mit dem Thema "Rattenplage" beschäftigen. Vor allem, weil sich die Nager auch im Dachstuhl einnisten — und manchmal nachts zu hören sind. "Natürlich weiß man dann erst mal nicht, ob es sich wirklich um Ratten handelt", sagt Schäfer. "Da sollte man sich an den Fachmann wenden. Wer will schon Ratten im Haus haben?" Entwarnung gibt es für städtische Gebäude. "Sie sind nicht betroffen", stellt Ines Hammelstein klar.

Dr. Michael Dörr, Leiter des Gesundheitsamtes, erklärt, dass Ratten verschiedene Infektionen und Krankheiten auf den Menschen übertragen können. "Dazu zählen Salmonellen, das Hantavirus und Bakterien. Außerdem haben Ratten oft Parasiten", sagt Dörr. Er mahnt zu Hygiene und Vorsicht beim Säubern des Dachbodens.

(NGZ)
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